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12.11.2020 Martin Mrowka

Fraport: Erneuter Passagier-Einbruch – Aktie kommt zurück

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Fraport

Die wieder verschärfte Corona-Lage führte zu neuen weltweiten Reise-Beschränkungen. Das wirkt sich auf Passagierflüge aus, deren Zahl zuletzt wieder deutlich zurückging. Flughafen-Betreiber Fraport erwartet deshalb fürs Gesamtjahr etwa 70 Prozent weniger Passagiere als 2019. Auch für 2021 sieht's nicht viel besser aus – trotz Corona-Impfstoff. Die Fraport-Aktie fällt wieder.

Der Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen ist im Oktober wie erwartet im Corona-Tief geblieben. Im abgelaufenen Monat zählte Fraport an Deutschlands größtem Luftfahrt-Drehkreuz 1,07 Millionen Passagiere und damit rund 81.000 Passagiere weniger als im September. Gegenüber dem Vorjahreszeitraumm ging die Passagierzahl um 83,4 Prozent zurück. Im September hatte der Rückgang im Jahresvergleich 82,9 Prozent betragen.

Das Aufkommen an Fracht und Luftpost nahm hingegen im Jahresvergleich erstmals seit 15 Monaten zu, wie der Flughafenbetreiber mitteilte. Mit 178.702 Tonnen lag das Cargo-Volumen 1,8 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Dabei hätten die vermehrten reinen Frachtflüge die fehlenden Kapazitäten aus der Beiladefracht von Passagiermaschinen mehr als wettgemacht, hieß es.

Die Fraport-Aktien fielen nach den neuen Zahlen am Vormittag zeitweise um mehr als fünf Prozent auf unter 42 Euro, konnten sich dann jedoch etwas stabilisieren. In den vergangenen Tage hatte das MDAX-Papier stark von Corona-Impfstoff-Hoffnungen profitiert, nachdem BioNTech und Pfizer ein hoch wirksames Mittel zur Zulassung beantragten. Die Fraport-Aktie war daraufhin bis auf gut 49 Euro gestiegen - der höchste Stand seit dem Zwischenhoch von Anfang Juni.

Fraport (WKN: 577330)

Wie schon im Juni könnte es auch jetzt eine Korrektur von dem Kurssprung geben. Fraglich ist, ob dabei die 200-Tage-Linie (bei knapp 41 Euro) verteidigt werden kann. Denn trotz Impfstoff von BioNTech und Pfizer wird der Flugverkehr wohl noch monatelang eingeschränkt bleiben.

Trübe Aussichten für 2021

Bei der Vorlage der Quartalsbilanz hatte Fraport-Chef Stefan Schulte vergangene Woche ein düsteres Bild von den nächsten Jahren gezeichnet. Demnach dürfte sich der Flugverkehr noch langsamer von der Krise erholen als zuvor gedacht. Schulte zufolge wird der Flugverkehr in Frankfurt voraussichtlich auch im ersten Quartal 2021 auf dem derzeit niedrigen Niveau verharren und erst ab dem Sommer spürbar anziehen.

Für das laufende Jahr rechnet der Manager am Frankfurter Flughafen mit 18 bis 19 Millionen Fluggästen – ein Einbruch um mehr als 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für das nächste Jahr stellt er sich auf lediglich 35 bis 45 Prozent des Passagieraufkommens von 2019 ein. Im vergangenen Jahr hatte Fraport in Frankfurt fast 70,6 Millionen Fluggäste gezählt - so viele wie nie zuvor.

Auslands-Flughäfen leiden ebenfalls

Auch an den Fraport-Flughäfen im Ausland sind infolge der Pandemie und der weltweiten Reisebeschränkungen weiterhin deutlich weniger Passagiere unterwegs als ein Jahr zuvor. Allerdings klafft die Entwicklung an den einzelnen Standorten deutlich auseinander.

So zählte der Konzern an seinen 14 Regionalflughäfen in Griechenland rund 1,1 Millionen Fluggäste und damit rund 55 Prozent weniger als im Oktober 2019. Der Airport im türkischen Antalya kam mit knapp 1,9 Millionen Passagieren im Oktober auf ein Minus von 55 Prozent.

In St. Petersburg zählte Fraport im Oktober gut 1,1 Millionen Fluggäste, rund ein Drittel weniger als im Vorjahresmonat. Am Flughafen im chinesischen Xi'an lag die Zahl der Passagiere mit 3,6 Millionen rund 13 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Im Vormonat hatte der Rückgang lediglich 9,5 Prozent betragen.  (Mit Material von dpa-AFX)

Der Flughafen-Betreiber bleibt weiterhin abhängig von der Corona-Lage. Jede Besserung dürfte sich in steigenden Passagierzahlen bemerkbar machen. Auf absehbare Zeit dürfte die Volatilität der Fraport-Aktie hoch bleiben. Das MDAX-Papier ist deshalb derzeit vor allem für risikoaffine Trader geeignet.

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