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Frankfurter Büromarkt boomt – dieser Small Cap könnte profitieren

Frankfurter Büromarkt boomt – dieser Small Cap könnte profitieren
Foto: pa/ greatif/ Florian Gaul
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Martin Mrowka 19.02.2025 Martin Mrowka

Büro-Immobilien machten ihren Besitzern in den vergangenen Jahren wenig Freude. Der durch Corona ausgelöste Trend zu mehr Homeoffice trieb die Leerstands-Quoten nach oben. Doch zumindest in Frankfurt am Main dreht der Trend wieder – dank der Finanz-Branche. Ein kleines deutsches Unternehmen könnte davon profitieren.

Am gestrigen Dienstag meldete Deutschlands zweitgrößte Privatbank, dass man in Frankfurt ein neues Hochhaus anmietet. Die Commerzbank hat mit der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) einen Mietvertrag über 15 Jahre für den neuen Central Business Tower (CBT) abgeschlossen – exklusiv. Der noch im Bau befindliche 205 Meter hohe Büroturm wird ab 2028 auf 52 Etagen mehr als 73.000 Quadratmeter Fläche für 3.200 Arbeitsplätze bieten. 

"Das neue Gebäude wird neben dem Commerzbank-Tower ein wichtiger Anker für die Commerzbank in der Frankfurter Innenstadt werden", sagte Commerzbank-Vorständin Sabine Minarsky. Die von der italienischen UniCredit umworbene Commerzbank will ihren ikonischen Turm am Kaiserplatz – der mit 259 Metern höchste Wolkenkratzer in Frankfurt und der zweithöchste in der EU – aber nicht verlassen. Er soll zusammen mit dem CBT die zentralen Funktions- und Stabsabteilungen der Bank beherbergen.

Der Commerzbank-Tower überragt die Skyline von Frankfurt am Main
Foto: querbeet/iStock
Der Commerzbank-Tower überragt die Skyline von Frankfurt am Main

Aber herrscht in Frankfurt nicht ein hoher Leerstand an Büroflächen? Tatsächlich hatte sich in den vergangenen Jahren der Büroleerstand in Frankfurt auf zuletzt 9,7 Prozent immer weiter erhöht, unter anderem auch wegen des Homeoffice-Siegeszuges in der Corona-Pandemie. Dieser Trend dürfte nun jedoch gebrochen werden. Bis Ende 2025 rechnet Makler-Unternehmen JLL mit einem Rückgang des Leerstands auf neun Prozent.

Zu einer Verengung des Marktes dürfte die Tatsache beitragen, dass in den nächsten Jahren kaum noch neu gebaute Flächen auf den Markt kommen werden. “Die Pipeline an neuen Büro-Projekten in Frankfurt ist fast ausgetrocknet”, zitiert Bloomberg Suat Kurt, Niederlassungsleiter bei JLL in Frankfurt. Viele geplante Immobilien würden auf Grund der hohen Baukosten und Zinsen gar nicht mehr umgesetzt.

Das erste Quartal 2025 könnte auf Grund mehrerer Großflächen-Anmietungen aus dem Finanzsektor eines der besten Q1 auf dem Frankfurter Büromarkt aller Zeiten werden, mutmaßte Kurt. Erst in der vergangenen Woche hatte ING Deutschland bekanntgegeben, dass sie rund 32.000 Quadratmeter im Frankfurter Ostend übernehmen wird.

Im gesamten 1. Quartal ist ein Büro-Flächenumsatz von 200.000 Quadratmetern nach derzeitigem Stand “nicht unrealistisch”, sagte Kurt. Der bislang höchste Flächenumsatz in einem Q1 stammt JLL-Daten zufolge aus dem Jahr 2000 und betrug 181.700 Quadratmeter. Das zweistärkste Auftaktquartal gab es 1999 mit 154.300 Quadratmetern.

Büroausstatter vor der Wende?

Wie lassen sich daraus nun Ableitungen für den Aktienmarkt errechnen? Nun, neue Büros benötigen neue Ausstattungen. Und da kommt Takkt ins Spiel. Der Büromöbel-Händler hat in der vergangenen Woche vorläufige Zahlen zum Geschäftsjahr 2024 vorgelegt, die in der oberen Hälfte der Range der jüngsten Management-Guidance lagen. 

2024 sank der Konzernumsatz zwar um gut 15 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro. Das organische Minus lag auf gleichem Niveau. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) brach sogar um die Hälfte auf 55,7 Millionen Euro ein – die Marge sank damit von 9,0 auf 5,3 Prozent. Um Sondereffekte bereinigt ergibt sich eine Marge von 6,9 Prozent.

Doch die Takkt-Aktie reagierte auf die vermeintlich mageren Zahlen kaum. Zwar rutschte die Aktie im Xetra-Handel in der vergangenen Woche bis auf 7,84 Euro ab, hielt sich dabei aber über dem GD50. Am heutigen Mittwoch erholte sie sich wieder zeitweise auf 8,09 Euro.

Created with Highcharts 9.1.2TakktGD 50GD 2001. Jul15. Jul29. Jul12. Aug26. Aug9. Sep23. Sep7. Okt21. Okt4. Nov18. Nov2. Dez16. Dez13. Jan27. Jan10. Feb67891011121314
Takkt (WKN: 744600)

Neue Strategie

Das kleine Unternehmen (Marktkapitalisierung gut 500 Millionen Euro) hatte 2024 neben dem schwierigen Marktumfeld auch mit internen Problemen zu ringen. Diese resultierten laut Takkt unter anderem aus der temporären Einstellung der Marke Ratioform und einer ineffektiven Positionierung der Marke NBF. Dennoch sollen die Aktionäre eine Dividende von 0,60 Euro je Papier bekommen, woraus sich bei einem aktuellen Aktienkurs von 7,94 Euro eine stattliche Dividendenrendite von 7,5 Prozent errechnet.

Takkt hofft nun in einem weiterhin anspruchsvollen Geschäftsumfeld auf eine Erholung im Jahresverlauf. Zum Beginn 2025 habe sich der positive Trend des zweiten Halbjahres beim Auftragseingangs fortgesetzt, hieß es von dem Unternehmen. Trotz der Unsicherheit durch das Risiko einer Eskalation globaler Handelskonflikte soll sich die Umsatzentwicklung aus eigener Kraft im laufenden Jahr schrittweise verbessern. In den späteren Quartalen soll es dann auch wieder Wachstum geben. Die um Sondereffekte bereinigt Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) werde 2025 leicht steigen, erwartet Takkt. Am 27. März wird der neue CEO Andreas Weishaar nicht nur den Geschäftsbericht 2024, sondern auch die neue Strategie des Unternehmens vorstellen.

Analysten zuversichtlich

Das Analysehaus Warburg Research hat die Einstufung für Takkt nach Zahlen auf "Hold" mit einem Kursziel von 10,00 Euro belassen. Die Quartalszahlen des Büroausrüsters hätten den Erwartungen insgesamt entsprochen, schrieb Analyst Thilo Kleibauer. Das gelte auch für den Umsatzrückgang. Das Marktumfeld bleibe schwierig. Die Analysten der LBBW senkten unterdessen das Kursziel für die Takkt-Aktie von 9,50 Euro auf 9,00 Euro, bleiben jedoch beim Votum "Kaufen". 

Besonders optimistisch für den Small Cap ist Montega. Das Hamburger Researchhaus hat ein 12-Monats-Ziel von 12,50 Euro ausgegeben – Potenzial also mehr als 50 Prozent. Analyst Christian Bruns erwartet im laufenden Jahr einen Turnaround. Auch wenn die neue Strategie von Takkt erst am 27. März vorgestellt werde, zeichnen sich die Umrisse – unter anderem mit einer attraktiven Dividende – bereits ab. "Takkt möchte wieder attraktive Margen und eine daraus resultierende wertschaffende Kapitalrendite erwirtschaften", schreibt Bruns.

Mit der Erholung des Büro-Markts könnte sich auch die Aktie des Büroausstatters wieder berappeln. Eine Trendwende der Takkt-Aktie könnte sich bereits ergeben, wenn sich der Small Cap über den mittelfristigen Abwärtstrend bei etwa 8,20 Euro schwingen würde. Ein paar Stücke Takkt im längerfristig ausgerichteten Depot können nicht schaden. Orders sollten wie bei allen kleineren Unternehmen jedoch sorgfältig limitiert werden.

Übrigens: Wie auch Privatanleger die Chancen von Aktien einschätzen und zum Beispiel mit äußeren Einflüssen (wie dem Büroimmobilien-Markt in Frankfurt) verknüpfen können, hat Börsen-Legende Peter Lynch vor etwa 35 Jahren in seinem legendären Standardwerk "Der Börse einen Schritt voraus" beschrieben. 

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Peter Lynch: "Der Börse einen Schritt voraus"
Börsenbuch-Verlag
Peter Lynch: "Der Börse einen Schritt voraus"

Enthält Material von dpa-AFX

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