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09.08.2016 ‧ Werner Sperber

FM: Niemand kommt an Facebook vorbei

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Facebook

Focus Money bezeichnet die Zahlen von Facebook für das zweite Quartal des laufenden Jahres als „Bomben-Quartal“. Vorstandsvorsitzender Mark Zuckerberg hätte eigentlich kommentieren müssen: „Wir sind die Besten. Wir wären mit 1,7 Milliarden Mitgliedern das größte Land der Welt. Wir haben alles richtig gemacht. Wir scheffeln Geld wie noch nie. Und wir wachsen immer weiter. Wir sind Facebook. Und an uns kommt niemand mehr vorbei!“ das hat Zuckerberg aber nicht getan, obwohl es nach Ansicht von Focus Money stimmt.

Facebook scheffelt Geld, weil Firmen auf den Facebook-Seiten Werbung schalten. 84 Prozent der Einnahmen von Facebook stammen von Kunden, welche Werbung für mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets schalten und dafür Geld an Facebook bezahlen. Facebook hat einen völlig neuen Markt erschaffen. Mittlerweile werben 60 Millionen Unternehmen auf Facebook um Aufmerksamkeit und neue Kunden. Die Reklame lässt sich genau auf die Zielgruppe zuschneiden, denn Facebook weiß mehr über die Menschen als jeder andere.

Finanzvorstand David Wehner sagte, Facebook werde nicht mehr weiter so stark wachsen wie zuletzt, denn Facebook begrenzt die Werbung. Es scheint also Grenzen für die Reklame zu geben. Die Facebook-Aktie lässt sich dennoch getrost als neues Basisinvestment einstufen, denn Facebook hat nach einem neuen Rohstoff geschürft und einen digitalen gefunden: Daten. Der digitale Rohstoff ist gefragter denn je. Facebook dürften die Ideen nicht so schnell ausgehen. Im Notfall ließe sich das Werbeangebot sogar verknappen, um die Preise hochzutreiben. Es gibt noch ein großes Reservoir an Werbechancen.

Um neue Gebiete zu erschließen, präsentierte Facebook jüngst die solarbetriebene Drohne „Aquila“. Mit diesem Gerät, so groß wie eine Boeing 737, möchte Facebook Internet in abgelegene Regionen der Erde bringen und damit neue Kundschaft für Facebook gewinnen. Zudem lässt sich die Frequenz bei Instagram erhöhen, sowie Werbung bei WhatsApp und dem Messenger schalten. Auch mit den mittlerweile zwei Milliarden Suchanfragen täglich lässt sich an Werbung verdienen.

Die US-Finanzbehörde IRS wirft Facebook vor, Patente zu niedrig bewertet zu haben und möchte deswegen fünf Milliarden Dollar an Steuernachzahlung. Selbst das scheint nur eine flüchtige Belastung zu sein. Denn die Gewinne dürften weiter steigen; Analysten schätzen das Gewinn-Wachstum für das kommende Jahr auf 29 Prozent. Das KGV für das nächste Jahr beträgt 24. Focus Money rät zum Einstieg und verweist auf das höchste Kursziel der Analysten von 165 Euro. Der Stop-Loss sollte bei 90 Euro gesetzt werden.

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