Heute Abend wird mit Spannung die neue Entscheidung der US-Notenbank Fed erwartet. Experten rechnen mit nicht weniger als dem Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik. Bereits dieses Jahr könnte die Zentralbank noch die monatlichen Anleiheaufkäufe drosseln, nächstes Jahr dürften sie dann komplett auslaufen. Auch wenn das teilweise schon an den Märkten eingepreist sein dürfte, sollten Anleger auf potenzielle Profiteure steigender Zinsen setzen.
Traditionell verdienen Banken gut, wenn die Zinsen steigen. Unter den Wall-Street-Instituten sind viele allerdings auf das Investmentbanking fokussiert. Daher greifen Anleger zur Bank of America, die zu den größten Playern im klassischen Kreditgeschäft zählt. Bereits mit den Zahlen zum dritten Quartal wurde deutlich, dass die Erlöse aus dem Zinsgeschäft wieder anziehen und die Talsohle durchschritten sein dürfte.
Die Nettozinsmarge stieg im dritten Quartal auf 1,68 Prozent, prognostiziert wurden nur 1,63 Prozent. Das Nettozinseinkommen legte auf 11,1 Milliarden Dollar und somit um satte zehn Prozent zu. Nach Konzernangaben rollt bei einem ansteigenden Zinsniveau richtig der Rubel: Ein Zinsanstieg von einem Prozent könnte ein Plus beim Nettozinseinkommen von mehr als acht Milliarden Dollar bedeuten. Damit ist der Konzern neben Wells Fargo unter den Großbanken am zinssensitivsten. Der Umsatz könnte um rund 5,50 Milliarden Dollar stärker wachsen.
Die Titel der Bank of America sind mit einem KGV von 15 für 2022 nicht mehr günstig. Die Peers kommen auf 13. Allerdings ist der Gewinnhebel im Falle einer Zinswende größer. Charttechnisch läuft der Kurs ungebremst nach oben. Mutige stellen nun noch einen Fuß in die Tür und greifen zu. Ein Stopp wird bei 28,00 Euro platziert.