Mit Spannung wird heute Abend die jüngste Entscheidung der amerikanischen Notenbank erwartet. Die Fed dürfte Details zur Reduzierung des Anleihekaufprogramms bekannt geben. Dieses sollte komplett auslaufen, bevor die Leitzinsen steigen könnten. Aufgrund der anhaltend hohen Inflation dürfte sich der Straffungskurs aber beschleunigen. Steigende Zinsen sind jedoch nicht für alle Aktien negativ.
Tendenziell ergeben sich in Bewertungsmodellen bei höheren Zinsen niedrigere Kursziele. Allerdings gilt das nicht für alle Branchen. Gerade Finanztitel gehörten in der Vergangenheit bei einer Zinswende meist zu den Gewinnern. Anleger sollten aber gerade auf Banktitel schauen, die auch im zinsrelevanten Geschäft unterwegs sind.
Auf die Dickschiffe setzen
Gut aufgehoben sind Anleger dort bei Wells Fargo und der Bank of America. Beide Finanzinstitute sind stark im klassischen Kreditgeschäft verankert, wobei die Bank of America auch gut im Investmentbanking und der Vermögensverwaltung aufgestellt ist. Wells Fargo ist dabei spekulativer, da sich der Konzern in der Sanierung befindet und mit Altlasten zu kämpfen hat. Bei einem Zinsanstieg um ein Prozent könnte man jedoch bis zu 7,4 Milliarden Dollar mehr Erträge beim Nettozinseinkommen einfahren. 2021 zählte man zu den Top-Performern der Branche. Das KGV für 2022 ist mit 13 im Schnitt der Peers.
Kurz vor Kaufsignal
Bank of America würde bei einem Prozent höheren Zinsen 7,2 Milliarden Dollar zusätzlich generieren können. Die Fed könnte mit einem schnelleren Tapering-Pfad helfen den Kurs über die Marke von 45,83 Dollar zu heben. Dort verläuft die 200-Tage-Linie. Ein nachhaltiger Ausbruch wäre ein starkes Kaufsignal.
Bankaktien erlebten 2021 ein Comeback. Auch 2022 könnte der Sektor zu den Gewinnern gehören. In den USA sieht es ganz danach aus, dass die Zinsen steigen. Profiteure wären die Aktien der Bank of America und Wells Fargo. Anleger können jetzt noch den Einstieg wagen. Bei Wells Fargo wird ein Stopp bei 33,00 Euro, bei der Bank of America bei 28,00 Euro gesetzt.