Das Treffen zwischen Siemens und den Wirtschaftsministern von Bund und Ländern ist ohne konkrete Ergebnisse geblieben. Details zum Gespräch wurden jedoch nicht bekannt. Die Aktie des Industriekonzerns führt den DAX am Montag trotzdem an. Der Grund: Morgan Stanley hat eine neue Kaufempfehlung ausgesprochen.
Der anstehende Börsengang der Medizintechnik-Sparte sei ein klarer Treiber für den Wert des Gesundheitsgeschäfts, so Analyst Ben Uglow. Dadurch sollten auch die verbleibenden Geschäftsbereiche einer Neubewertung unterzogen werden. Uglow hat Siemens von „Equal-weight“ auf „Overweight“ hochgestuft und das Kursziel von 120 auf 134 Euro angehoben.
Im Fokus bleibt aber die Kraftwerksparte. Hier hat der Konzern einen 700 Millionen Euro schweren Auftrag aus Libyen für zwei Kraftwerke bekommen. An den Plänen zum massiven Stellenabbau – 6.900 Stellen sollen in dem Bereich gestrichen werden – ändert das laut Konzernchef Joe Kaeser aber nichts. Die Gespräche mit mehreren Wirtschaftsministern der Bundesländer und Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries verliefen zudem ergebnislos. Siemens spricht von einem innerbetrieblichen Thema und will sich von der Politik nicht reinreden lassen.
Es geht aufwärts
Die Probleme in der Kraftwerksparte sind trotz des neuen Auftrags nachhaltig. Der Pesonalabbau ist deshalb wohl alternativlos. Siemens stärkt sich zudem in zukunftsträchtigen Sparten wie der Digitalen Fabrik. Auch der Börsengang von Healthineers dürfte Potenzial freisetzen. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment. Nachdem sich das Chartbild deutlich aufgehellt hat, können auch Neueinsteiger wieder zugreifen.
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