Die Zwischenwahlen in den USA sorgen auch bei den sozialen Medien für Aufregung. Facebook und Co wollen nicht mehr als Plattform für Wahlmanipulation gelten und sperren im Vorfeld der Wahl zahlreiche Accounts. Für Anleger rückt damit wieder das große Problem der Social-Media-Aktien in den Vordergrund.
Zwischen rechter Hetze…
Als Twitter zum Monatsanfang den Ban-Hammer schwang, wurden auch die Accounts einiger rechtsextremer Organisationen gelöscht – unter Ihnen die als gewaltbereit geltenden „Proud Boys“. Diese beschwerten sich in sozialen Medien über den Account-Ban und zogen damit vermehrt Aufmerksamkeit auf sich. Die Folge: Auch Facebook löschte rund 120 Konten der Organisation und deren Mitgliedern. Ein Facebook-Sprecher sagte in einem Statement: „Wir werden weiterhin Inhalte, Seiten und Personen überprüfen, die gegen unsere Richtlinien verstoßen und entsprechend gegen Hasskommentare und Hass-Organisationen vorgehen, um unsere Community sicher zu halten.“
… und Wahlmanipulation
Bei weitem nicht die einzigen Sperren seitens Facebook. So wurden 30 Facebook und 85 Instagram-Konten gesperrt, da laut einer Konzernmitteilung vom Montag von ihnen verdächtige Wahlkampfinhalte ausginge. „Normalerweise würden wir unsere Analyse vertiefen, bevor wir etwas öffentlich mitteilen", schrieb Facebook. "Doch da wir nur einen Tag von den wichtigen Wahlen in den USA entfernt sind, wollten wir die Menschen über unseren Schritt und die Gründe dafür informieren.“
Probleme bleiben bestehen
Klar ist: Nicht nur Twitter, sondern auch Facebook haben ein massives Problem mit extremen Meinungen, Hass-Kommentaren und gezielter Wahl-Manipulation durch Fake-News. Ein Problem, dass sich trotz der tausenden Neuangestellten für das Monitoring nicht lösen wird. Denn eine demokratische Gesellschaft ist keine homogen denkende Masse, die bei Facebook konform der Richtlinien ihre Meinung wiedergibt.
Social Media ohne Hass wird es nicht geben. Social Media ohne Extremismus wird es nicht geben. Social Media ohne Fake-News-Manipulation wird es nicht geben. Solange diese Art von Inhalten als Angriffspunkt von Regulierungsmaßnahmen oder die Begründung für Kursverluste bleibt, gilt es Abstand zu halten. Der AKTIONÄR gibt außerdem zu bedenken: Social Media ohne Facebook kann es geben.