Die Facebook-Aktie hat sich von den zahlreichen Datenschutzskandalen erholt – doch die Marke hat ohne Zweifel gelitten. Die PR-Abteilung des sozialen Netzwerkes arbeitet jedoch hart. Facebook versucht sich aktuell als Vorreiter für eine weitergehende Regulierung des Internets zu gerieren – allen voran Mark Zuckerberg.
"Zuck" will mehr Regulierung
Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat am Samstag in einem auf zahlreichen US-Medienseiten veröffentlichten Meinungsbeitrag international abgestimmte Regulierungen im Internet gefordert. Die Regierungen sollten angesichts der Fragen rund um verletzende Inhalte, Wahlmanipulation, Privatsphäre und Verwendung von Daten zusätzliche Maßnahmen ergreifen.
"Wir brauchen klare Regeln, wann Informationen im öffentlichen Interesse genutzt werden können und wie wir mit neuen Techniken - zum Beispiel der Künstlichen Intelligenz - sowie Datenschutz umgehen wollen“, schrieb Zuckerberg.
Zum vollständigen Meinungsbeitrag gelangen Sie hier.
Schreckenstat live auf Facebook
Aktuell steht Facebook in der Kritik aufgrund der Attacke im neuseeländischen Christchurch, bei der ein australischer Rechtsextremist 50 Menschen tötete und die Gräueltat live auf Facebook übertrug. Die australische Regierung diskutiert nun ein Gesetz, das künftig Facebook unter massiver Strafandrohung dazu verpflichten würde derartige Übertragungen zu unterbinden.
Derartige Gesetze, die bis zu zehn Prozent des Umsatzes als Maximalstrafen vorsehen, will Facebook verhindern und verlangt daher nicht ganz uneigennützig, dass die Regierungen Pflichten auf sich nehmen. Sicher dürfte wohl sein, dass Plattformen wie Facebook stärker reguliert werden dürften – möglicherweise auch mit bilanziellen Auswirkungen für den Konzern.
Wachstum bleibt der entscheidende Kurstreiber
Aktuell kann Facebook jedoch seinen Wachstumskurs unverändert fortführen, auch wenn der Wert der Marke etwas angekratzt ist. Trotz der Skandale büßte das Soziale Netzwerk weder bei den Nutzern noch in der Werbeindustrie an Popularität ein.
Stand: Februar 2019
Im vierten Quartal 2018 betrug der durchschnittliche Umsatz pro täglich aktivem Kunden (ARPU) 11,21 Dollar. Zum Vergleich: Twitter bringt es auf dieser Basis auf einen ARPU von 7,21 Dollar, Snap nur auf magere 2,10 Dollar. Kein anderer Konzern erzielt mit seinen Kunden also ähnlich hohe Erlöse wie Facebook.
Gleichzeitig ist jeder täglich aktive Nutzer (DAU) gemessen an der Marktkapitalisierung von Facebook mit rund 305 Dollar bewertet. Im Verhältnis zum ARPU ist der Facebook-Nutzer auf diese Weise betrachtet etwas attraktiver als Snap und ähnlich wie Twitter bewertet.
DER AKTIONÄR bleibt daher seiner Empfehlung treu und empfiehlt die Gewinne laufen zu lassen.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Facebook.