Der Zuckerberg-Konzern öffnet heute die Bücher und na klar, es geht um noch mehr Nutzer und noch mehr Umsatz und Gewinn für das Soziale Netzwerk. Anleger sollten daneben aber auf andere Kennziffern achten – und sich die Warnung des Konzerns in Erinnerung rufen.
Facebook, Instagram, WhatsApp – nur Wachstum zählt
Analysten rechnen im Schnitt mit einer Umsatzsteigerung von 42 Prozent auf 7,83 Milliarden Dollar. Beim Ergebnis je Aktie lautet die Konsensschätzung auf 1,12 Dollar, ein Plus von 45 Prozent, so die Erwartung erfüllt wird. Soweit die Fakten.
Das Augenmerk der Anleger gilt traditionell dem Nutzerwachstum. Die Facebook-Tochter Instagram meldete zuletzt 700 Millionen Nutzer und legt damit weiter ein irres Tempo vor. Erst im Dezember 2016 war die Marke von 600 Millionen geknackt worden.
Dass Facebook mit seinen zuletzt 1,86 Milliarden monatlich aktiven Nutzern (MAU) ähnliche Wachstumsraten in so kurzer Zeit erreicht, ist unwahrscheinlich. Es ist aber – anders als die meisten Anleger vielleicht denken – auch nicht mehr essenziel. Den Konzern plagt nämlich ein Problem: zu wenig Fläche im News Feed und damit jenes Schaufenster, auf der Online-Werbung gezeigt werden kann und die sich zu Geld machen lässt. Das ist der Grund, weshalb Facebook mit Werbeanzeigen im Messenger und bei Instagram experimentiert und zuletzt von Werbung in Videos geschwärmt hatte.
Schon 2016 warnte der Konzern die Investoren, dass sich das Wachstum deshalb ab Mitte 2017 verlangsamen könnte. Jetzt ist die Jahreshälfte fast erreicht und es stellt sich die Frage: Sofern Facebook die Erwartungen der Wall Street für das erste Quartal erfüllt, wie fällt der Ausblick für Q2 aus? Das Umsatzplus von 45 Prozent liegt schon deutlich unter den Perioden davor, als Zuwachsraten von 51, 56 und 59 Prozent produziert wurden.
Anleger sollten ihr Augenmerk also vor allem auf jene Bereiche wenden, die eine weitere Monetarisierung erlauben, also Instagram und Videos. Vor allem Instagram ist für Zuckerberg extrem lukrativ. Vor wenigen Jahren für eine Milliarde Dollar gekauft, wird der Tochter heute eine Bewertung von bis zu 40 Milliarden Dollar zugeschrieben. Der Wert ist hoch, aber nicht utopisch, dürfte Instagram doch heuer rund vier Milliarden Dollar an Umsätzen einspielen.
Fazit: DER AKTIONÄR rechnet insgesamt mit guten Quartalszahlen. Ob die ausreichen, damit die Aktie ihre Rekordjagd fortsetzt, hängt hingegen vom Ausblick ab. Als Leser finden Sie die Ergebnisse zeitnah nach der Veröffentlichung in der App und auf Twitter/deraktionaer.