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05.04.2013 Florian Söllner

Facebook schlägt Apple ins Gesicht

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Die gute News für Facebook ist zugleich eine schlechte für Apple. Die Facebook App "Home" könnte sich zu einem Problem für den Smartphone-Pionier entwickeln. Auch charttechnisch gefällt derzeit die Facebook-Aktie besser.

Die Präsentation der neuen Facebook App "Home" war für Facebook ein voller Erfolg und für Apple ein Schlag ins Gesicht. Die mächtigste Internet-Community der Welt setzt bei seiner Mobile-Zukunft exklusiv auf das von Google initiierte Android-System. Bei der Präsentation stellte ein erstaunlich selbstbewusst auftretender Mark Zuckerberg dabei explizit klar: Nur Android sei offen genug und geeignet für seine neue Idee, andere Systeme könnten dies nicht leisten.

Facebook Home legt sich über das Betriebssystem und erscheint bereits beim Start des Smarthones. Apple dürfte keinerlei Interesse daran haben, das System bei sich zuzulassen - was schließlich bedeuten würde, dass Kunden auf dem Weg hin zum Kauf von Apple-Musik und -Downloads erst durch die Software-Umgebung der Konkurrenz "laufen" müssen. Welcher Ladenbesitzer will, dass sich ein Konkurrent direkt vor seiner eigenen Türe breit macht?

Facebook oder Apple?

Doch eine Blockade löst nicht das Hauptproblem: Facebook ist extrem mächtig. Schließlich setzen rund eine Milliarde Mitglieder auf das System, um mit ihren Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben. Der Großteil davon nutzt Facebook dabei längst als Lieblings-App auf dem Handy. Ist "Home" tatsächlich die versprochene Revolution und gefällt es den Jugendlichen, damit noch schneller und unkomplizierter Facebook zu nutzen, stellt sich unweigerlich für manchen Apple-Nutzer die Frage: Oder doch ein Android-Handy kaufen?

Facebook dringt damit noch mehr ins Leben seiner Mitglieder ein - wird das neue Angebot genutzt, eröffnen sich neue Umsatzmöglichkeiten. Etwa dürfte die direkte Facebook-Telefonie öfters oder der Facebook-Messenger statt Whatsapp genutzt werden, da der User schon beim Start im "Home" ist, und zu anderen Diensten ein Umweg hinaus in das "alte" Betriebssystem notwendig wäre.

Facebook und HTC

DER AKTIONÄR rät mutigen Anleger, auch aufgrund der sich aufhellenden Charttechnik, mit engem Stopp auf die Facebook-Aktie aufzuspringen. Apple sollte hingegen gemieden werden. Der Zwischenerholung ging überraschend schnell die Puste aus. Leser, welche die Teilposition des in Ausgabe 49/2012 empfohlenen Puts halten, sollten die Gewinne laufen lassen.

HTC-Aktionäre halten hingegen an ihrem Papier fest. Schließlich dürfte HTC mit dem HTC First gestern das erste reine Facebook-Smartphone präsentieren und hat auch mit dem Alu-Gerät HTC One eine Geheimwaffe im Portfolio.

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