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31.10.2018 Benedikt Kaufmann

Facebook Q3-Zahlen: Ein Hoffnungsschimmer, der schnell verblassen dürfte

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Die Aktie von Facebook erlebte nach den Q3-Zahlen ein wildes Auf und Ab. Während ein gemischtes Quartal das Papier in der Analystenkonferenz auf Talfahrt schickte – war es der CEO Mark Zuckerberg, der Dank eines guten Ausblicks das nachbörsliche Plus von drei Prozent sicherte.

Insgesamt lieferte Facebook ein gemischtes drittes Quartal ab: Der Gewinn je Aktie lag mit 1,76 Dollar deutlich über den Erwartungen der Analysten von 1,47 Dollar je Aktie.

Der Umsatz wuchs um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 13,73 Milliarden Dollar und blieb damit knapp unter den Erwartungen von 13,78 Milliarden Dollar.

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Ebenfalls enttäuschend waren die Zahlen der monatlich aktiven Nutzer (MAU). Die Zahl der Nutzer legte zwar weiter zu auf 2,27 Milliarden MAU, blieb damit aber hinter den Erwartungen von 2,29 MAUs zurück. Während man in Europa erneut eine Million Nutzer verlor, konnte im wichtigen US-Markt eine Million neue Nutzer hinzugewonnen werden. Die wichtigere Million, denn pro Nutzer erlöst Facebook in den USA durchschnittlich 6,55 Dollar, in Europa sind es dagegen nur 3,26 Dollar.

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Angesichts der Probleme um Fake-News oder strafbarer Inhalte drücken die zusätzlichen Angestellten für das Monitoring die Umsatzkosten weiter nach oben. Ein negativer Trend, der sich auf die operative Marge auswirkt. Sie sinkt weiter auf 42 Prozent. Zum Vergleich: im Vorjahresquartal lag die Marge noch bei 50 Prozent.

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Zuckerberg versucht die Rettung

In der Analystenkonferenz blickte CEO Mark Zuckerberg dann der Realität ins Auge: Man könne aktuell mit den Konkurrenten wie YouTube nicht mithalten und stoße in den entwickelten Märkten an die Wachstumsgrenzen. Gleichzeitig erklärt der CEO wie der Konzern beabsichtige den Facebook Messenger und WhatsApp noch aggressiver zu monetarisieren. Es solle Inbox-Werbung geschaltet werden und Unternehmen soll ermöglicht werden, den Nutzer anzupingen. Eine Gratwanderung, denn Werbung in Chatdiensten wird sehr kritisch und invasiv angesehen. Zudem sind die Nutzer im Netz sehr mobil – oder kennen Sie heute noch jemanden, der via ICQ Nachrichten verschickt?

Doch selbst wenn es gelingt Messaging-Apps weiter zu monetarisieren, kannibalisiert der Konzern damit seine eigene Hauptplattform. Es müssen neue Nutzer her oder neue Produkte, die abseits der Interaktion mit Freunden über Bild, Textnachrichten und Reaktionen einen Mehrwert bringen. Starke Videoinhalte wären ein solches Produkt, das neben der Social-Media-Schiene Nutzer erreichen und binden könnte (siehe YouTube). Bisher scheiterten jedoch die Versuche, selbst mit namhaften Partnern starken Content auf Facebook zu etablieren. Das Konkurrenzprodukt YouTube ist schlichtweg zu gut – es wird kaum gelingen dem großen Konkurrenten hier gefährlich zu werden. Dies gilt umgekehrt auch für Alphabets Versuch sich mit Google+ weiter in Richtung Social-Media zu entwickeln. Auch das: Ein Flop.

Es geht weiter Abwärts

Mangels eigener neuer Produkte, der fortgeschrittenen Nutzerzahl und des saturierten Werbemarktes in den USA und Europa, ändert DER AKTIONÄR nach Facebooks Quartalsbericht seine Meinung nicht. Das Unternehmen dürfte ohne neue Produkte weiterhin schrumpfende Wachstumsraten aufzeigen – einen Umstand den die Märkte vorerst weiterhin bestrafen dürften. Es gilt: Abstand halten!

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