Am Mittwoch nach US-Börsenschluss veröffentlicht Facebook die Q2-Zahlen. Davor ist die Stimmung unter den Anlegern eingetrübt, denn gemeinsam mit den Zahlen sollte heute die Strafe der US-Handelsbehörde FTC von rund fünf Milliarden Dollar bekanntgegeben werden. Und es dürfte noch schlimmer kommen.
Denn das US-Justizministerium will untersuchen, ob große Online-Plattformen den Wettbewerb behindern. Namen wurden nicht genannt. Aber aus den erwähnten Bereichen - Websuche, soziale Medien, Online-Einzelhandel - wird klar, dass es auch um Facebook gehen dürfte.
Doch das ist nicht alles. Gleichzeitig plant laut einem Bericht der Washington Post die FTC ihre Untersuchungen gegen Facebook auszuweiten. Es könnte weitaus dicker kommen, als die aktuell erwartete Strafe von fünf Milliarden Dollar, auf die sich Facebook und die FTC nach dem Cambridge-Analytica-Skandal geeinigt haben sollen. Facebook legte vorsorglich drei Milliarden Dollar für mögliche Strafzahlungen angesichts von Ermittlungen der US-Handelsbehörde FTC zurück.
Für das Online-Netzwerk ist eine Milliarden-Strafe in der bisher genannten Größenordnung leicht zu verdauen: Im ersten Quartal gab es trotz der Milliarden-Rückstellung immer noch einen Nettoertrag von 2,43 Milliarden Dollar.
Für das zweite Quartal erwarten Analysten einen Nettoertrag von 5,4 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie soll auf 2,25 Dollar steigen. Beim Umsatz wird mit einem Zuwachs von 25 Prozent auf 16,49 Milliarden Dollar gerechnet.
Trotz der regulatorischen „Problemchen“ bleiben die Analysten bullish für die Facebook-Aktie. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 218 Dollar und damit rund acht Prozent über dem aktuellen Kurs. Tiefgreifende finanzielle Folgen haben potenzielle Milliardenstrafen wohl nicht – mögliche Auflagen für das Geschäft könnten dagegen Auswirkungen haben. Solange das Wachstum passt, bleiben Anleger dabei.
Mit Material von dpaAFX.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Facebook.