Facebook lässt sein System, das laut Medienberichten die Inhalte-Regeln für zahlreiche Prominente ausgehebelt hat, von seinem unabhängigen Aufsichtsgremium prüfen. Die Ankündigung von Dienstag folgt auf eine eigene Untersuchung des Gremiums zu dem Thema. Unterdessen setzt die Facebook-Aktie ihre Konsolidierung fort.
Das Aufsichtsgremium ist eine Art "Oberstes Gericht" von Facebook, dessen Beschlüsse auch Gründer und Chef Mark Zuckerberg nicht überstimmen kann. Es besteht aus Rechtsexperten, Aktivisten und ehemaligen Politikern.
Das nun umstrittene System mit dem Namen "Cross-Check" wurde laut Facebook eingeführt, um Fehler beim Entfernen von Inhalten zu vermeiden. Dabei werden solche Entscheidungen in einigen Fällen einer zweiten Prüfung unterzogen - zum Beispiel um zusätzlichen Kontext oder andere Faktoren wie Nachrichtenwert zu berücksichtigen.
Das "Wall Street Journal" schrieb jüngst unter Berufung auf interne Unterlagen des Online-Netzwerks allerdings, das habe dazu geführt, dass durch "Cross-Check" zahlreiche prominente Nutzer faktisch von der Anwendung der Inhalte-Regeln ausgenommen wurden. Dadurch hätten sie sich Fehltritte erlauben können, die für gewöhnliche Mitglieder Konsequenzen gehabt hätten
Facebook bittet das Aufsichtsgremium nun, unter anderen die Kriterien zu prüfen, nach denen Inhalte-Entscheidungen für einen Doppel-Check ausgewählt werden. Das Gremium selbst geht bereits der Frage nach, ob es in der Vergangenheit von Facebook angemessen über das System informiert wurde.Facebook ist auf einem guten Weg, seine Plattform von Fake-News und Hassinhalten zu bereinigen. Langfristig dürfte es für besseres Image des sozialen Netzwerks sorgen und sich positiv auf das operative Geschäft auswirken.
(Mit Material von dpa-AFX)
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Facebook.