Die Bullen übernehmen bei Facebook nach den Zahlen wieder das Ruder. Die Aktie legt am Mittwoch um fünf Prozent zu. Die Erholung dürfte jedoch nicht lange anhalten, denn wirklich Zählbares lieferte Facebook nicht.
Die Reaktion der Analysten bleibt nach den Zahlen verhalten. Goldman Sachs und Morgan Stanley passen nach den Quartalszahlen sogar ihre Kursziele nach unten an. Kein Wunder, denn die Analysten orientieren sich in ihren Modellen hauptsächlich an nackten Zahlen. Und diese waren auch im Q3 nicht berauschend.
Weniger in die Analysen fließt dagegen der Glauben an die langfristige Story ein, die Facebook-Chef Mark Zuckerberg in der Analystenkonferenz fürs Erste gut verkaufte. Laut Zuckerberg sollen die Messaging-Dienste besser monetarisiert, die Nutzerbindung durch zusätzliche Videoinhalte verbessert und Instagram in den Fokus gerückt werden. Der Markt nimmt diese Story gut auf, zu lange wartete man auf Neuigkeiten, was Zuckerberg in Sachen Monetarisierung konkret geplant hat.
Abwärtstrend weiterhin intakt
Neues Wachstum durch Monetarisierung der wachstumsstarken Dienste. Tatsächlich könnte dies die Facebook-Aktie wiederbeleben – doch die Hürden sind groß und erste Versuche scheiterten. Überall, wo Facebook wachsen will, ist die Konkurrenz bereits stark platziert. Zudem ist das Management in den vergangenen Monaten nicht gerade durch operative Finesse aufgefallen.
Trotz der Zugewinne nach den Zahlen spricht der Chart eine andere Sprache. Die Facebook-Aktie bleibt voll im Abwärtstrend gefangen. DER AKTIONÄR rät unverändert dazu, Abstand zu halten.