Facebook denkt über die Eröffnung eines Büros in China nach, um dortigen Unternehmen das Platzieren von Anzeigen im weltgrößten Online-Netzwerk zu erleichtern. Facebook bestätigte die Überlegungen der Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag. Bloomberg hatte zuvor berichtet, die Vertretung könne binnen eines Jahres eröffnet werden, das Unternehmen sei in Gesprächen über Büroflächen in Peking. Facebook selbst machte keine Angaben zum Fahrplan.
Die Nutzung des Online-Netzwerks mit weltweit 1,3 Milliarden Mitgliedern ist in China derzeit verboten. Angesichts der Zensur-Anforderungen der Regierung schreckt Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bisher davor zurück, den Dienst nach China zu bringen. Facebook verkauft aber bereits Anzeigen-Plätze an chinesische Firmen über ein kleines Büro in Hongkong.
Facebook hatte die Analystenschätzungen für das erste Quartal 2014 förmlich hinweggefegt. Erwartet wurde ein Ergebnis je Aktie in Höhe von 0,24 Dollar – tatsächlich hat Facebook satte 0,34 Dollar verdient.
Newsfeed sorgt für Gewinnexplosion
Einerseits stehen die Werbekunden bei Facebook Schlange. Andererseits erzielt der Internetriese immer mehr für seine Werbebanner. Der effektive Durchschnittspreis ist im ersten Quartal um beeindruckende 118 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum angestiegen. Hauptgrund: Facebook setzt verstärkt auf die Platzierung von Fremdcontent im Newsfeed. Das heißt, die Werbung tickert im Wechsel mit Neuigkeiten aus dem Freundeskreis über das Display – und nicht mehr nur am Rande wie früher.
Vorsichtiger mit der Platzierung von Werbung ist Facebook bei seinen Ablegern Facebook Messenger, Instagram und seinem neuen „Glücksgriff“ Whatsapp. Man befinde sich im Wachstumsmodus und wolle hier über Jahre hinweg keinen Fokus auf die Kommerzialisierung legen.
Chart: Korrektur schon vorbei?
Nach der Korrektur – beschleunigt durch Warnungen vor einem Tech-Crash durch David Einhorn – scheint sich das Facebook-Papier zu fangen. Die jüngsten weißen Kerzen im Chart machen Hoffnung auf einen Rebound. Fundamental ist das Potenzial ohnehin noch nicht ausgereizt, bis 2017 sinkt das KGV auf moderate 20. (siehe auch: „Zuckerberg: Blind oder genial?“)
(Mit Material von dpa-AFX)