Der bisherige Chef des Bezahldienstes PayPal, David Marcus, geht zu Facebook und nimmt einen Rückschritt auf der Karriereleiter in Kauf. Marcus soll beim weltgrößten Online-Netzwerk als Vizepräsident für den Kurznachrichten-Dienst Messenger zuständig sein. Dabei wird der Milliarden-Zukauf WhatsApp nicht in seinen Kompetenzbereich fallen, wie Facebook klarstellte. Der 41-Jährige Marcus solle ein Geschäftsmodell für den Facebook-Messenger entwickeln, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag. Der kostenlose Dienst wurde in eine separate App ausgelagert und hat rund 200 Millionen Nutzer.
Zuckerberg holt Marcus
Marcus schrieb zur Begründung für den Wechsel in einem Facebook-Eintrag, sein Posten bei PayPal habe sich immer mehr zu einer reinen Management-Aufgabe entwickelt. Deshalb habe er schon seit einiger Zeit über einen Job nachgedacht, in dem er der Produktentwicklung wieder näher wäre. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg habe ihn mit der Vision für Messaging-Dienste überzeugt, schrieb Marcus. Er war bei PayPal Chef von 14.000 Leuten.
Der Chef des Ebay-Konzerns, John Donahoe, übernimmt die Führung von PayPal kommissarisch selbst. Der Bezahldienst hat rund 148 Millionen Kunden weltweit. Marcus hatte unter anderem den Kundendienst verbessert und mit neuen Identifikationsmethoden wie das Erkennen der Kunden per Fingerabdruck bei neuen Samsung -Smartphones experimentiert.
Stopp nachziehen
Facebook erhält also prominente Verstärkung, was für die Aktienentwicklung durchaus nicht nachteilig sein dürfte. In einem positiven Marktumfeld dürfte zudem die Konsolidierung, die seit einigen Tagen läuft, bald abgeschlossen sein. Demnächst könnte somit ein Angriff auf das Rekordhoch vom März dieses Jahres bei 52,85 Euro bevorstehen. Seit der Empfehlung des AKTIONÄR im Dezember 2012 liegt die Aktie mittlerweile mehr als 120 Prozent in Front. Anleger ziehen den Stopp zur Absicherung auf 35 Euro nach.
(Mit Material von dpa-AFX)