Anders als von vielen erwartet ist die Facebook-Aktie nicht zum Überflieger des Jahres avanciert. Ganz im Gegenteil. Seit dem Börsengang Mitte Mai hat der Titel rund 45 Prozent an Wert verloren. Es könnte aber noch schlimmer werden – viel schlimmer.
Die Facebook-Aktie hat bislang nur den Shortsellern Freude bereitet. Seit dem IPO Mitte Mai hat der Titel rund 45 Prozent an Wert verloren. Der Ausgabepreis lag bei 38 Dollar - gestern war das Papier für etwa 21 Dollar zu haben.
Kein Wunder: Die Ende Juli auf den Tisch gelegten Quartalszahlen waren eine dicke Enttäuschung. In der Periode von April bis Juni verbesserten sich die Erlöse auf 1,18 Milliarden Dollar. Unter dem Strich verlor der Konzern jedoch 157 Millionen Dollar. Ohne ein Steuergeschenk wäre das Minus sogar noch weit höher ausgefallen.
271 Millionen Aktien neu handelbar
Nun droht neues Ungemach: Noch sind lediglich 421 Millionen Facebook-Aktien frei handelbar. Am heutigen Donnerstag läuft allerdings die Lockup-Frist für 271 Millionen Facebook-Aktien ab. Mit anderen Worten: Die ersten Facebook-Altaktionäre können ihre Aktien verkaufen. Nach den herben Kursverlusten nach dem Börsengang könnte der eine oder andere nun durchaus in Versuchung geraten, seine Stücke auf den Markt zu werfen, bevor der Kurs weiter abbröckelt.
Doch damit nicht genug: In den kommenden neun Monaten könnten weitere Aktien den Markt überschwemmen. Insgesamt läuft die Lockup-Frist für 1,91 Milliarden Aktien aus. Hierin sind die 271 Millionen Aktien, die ab heute verkauft werden dürfen, bereits einberechnet.
Abwarten
Ein Einstieg bei Facebook drängt sich derzeit nicht auf. Es bleibt vorerst abzuwarten, wie viele Altaktionäre Kasse machen und welche Auswirkungen dies auf den Aktienkurs haben wird. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass heute alle 271 Millionen Aktien auf den Markt geworfen werden. Stärkerer Verkaufsdruck ist dennoch nicht auszuschließen.