Der TecDAX hat in vergangenen Tagen deutlich Federn lassen müssen. Seit seinem Hoch aus der letzten Woche hat der deutsche Technologie-Index in der Spitze fast zwölf Prozent verloren. Die Schnelligkeit der herben Verluste erscheint fast schon rekordverdächtig. Offensichtlich breitet sich die Panik deutlich schneller aus, als das Coronavirus selbst.
TecDAX-Schwergewichte mit zweistelligen Verlusten
In der untenstehenden Tabelle werden die Wochenverluste von fünf TecDAX-Schwergewichten aufgelistet.
TecDAX-Werte mit hoher Marktkapitalisierung | Wochenperformance in Prozent |
---|---|
Wirecard | -20 |
Nemetschek | -18 |
Infineon | -15 |
Sartorius | -14 |
SAP | -12 |
Volatilität auf hohem Niveau
Der Volatilitätsindex VIX steht aktuell bei 27 Punkten – der höchste Stand seit der großen Korrektur im Winter 2018. Auch der Fear & Greed-Index zeigt nun auf „Extreme Angst". Offensichtlich sind die Marktteilnehmer nervös und lassen sich teilweise zu Panikverkäufen hinreißen. Zeitgleich ist eine Zunahme der Day- und Swingtrading-Aktivitäten festzustellen, viele Anleger mit kurzfristigem Zeithorizont versuchen sich die hohe Schwankungsbreite des Marktes zu Nutze zu machen.
Was kann Corona noch anrichten?
Für viele Marktteilnehmer stellt sich nun die Frage, was sie in der aktuell schwierigen Börsenphase tun sollten. DER AKTIONÄR hat zu diesem Thema mit dem Börsenexperten und Chefanalysten des Finanzverwalters Solvecon Invest Folker Hellmeyer gesprochen.
"An Covid-19 wird die Welt nicht zugrunde gehen, so wie schon vorher nicht an SARS und MERS. Das Problem ist, dass die Inkubationszeit länger ist und die Ansteckung aggressiver erfolgt. Doch gerade wenn wir nach China blicken, ermutigt mich, dass die Zahl der Genesenen dynamisch ansteigt und die Zahl der neu mit dem Virus Infizierten deutlich an Dynamik verliert."
Das Interview mit Folker Hellmeyer können Sie hier abrufen.
Die Einschätzung von Hellmeyer wird auch durch statistische Daten gestützt. Anhand folgender Tabelle sehen Sie, dass der wichtigste US-amerikanische Index S&P 500 seit 1981 ab dem Zeitpunkt eines Seuchenausbruchs im Schnitt in den nachfolgenden zwölf Monaten zweistellig gestiegen ist.
„Kaufe, wenn Blut in den Straßen fließt!", hatte schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Londoner Bankier Nathan Rothschild gesagt. Was damals galt, hat auch heute Bestand. Anleger können sich die scharfe Korrektur des Marktes zu Nutze machen und bei den laufenden AKTIONÄR-Empfehlungen aus dem TecDAX – wie zum Beispiel SAP, Wirecard, Infineon, Sartorius oder Nemetschek – getrost zugreifen.