Der europäische Solarmarkt schrumpft. Das spiegelt sich auch in den heute vorgelegten SMA-Solar-Zahlen wider. Der Umsatz fiel 2013 um über 35 Prozent auf 933 Millionen Euro. Der Verlust belief sich auf 67 Millionen Euro. Jetzt hat sich Solarexperte Joachim Zwicky vom Zentrum für Solarmarktforschung gegenüber dem AKTIONÄR dazu geäußert. Er glaubt an keine schnelle Erholung: „Die Erosion der führenden Stellung von SMA Solar wird sich 2014 fortsetzen. Der Preisdruck nimmt weiter zu. Auch die Konsolidierung geht weiter. Dies zeigt die Insolvenz der Wechselrichterhersteller Sunways AG und Solutronic AG."
"Chinesen schotten sich ab"
Auch das hohe Wachstum in China hilft SMA Solar nicht. „Die Chinesen schotten sich in ihrem Heimatmarkt ab. Die Beteiligung von SMA Solar an Zeversolar New Energy ändert daran nur wenig. Der chinesische Partner ist klein und verfügt nur über ein sehr begrenztes Vertriebsnetz. Der Marktzugang ist nur über die großen chinesischen Solarmodulhersteller wie Trina, JA Solar oder Yingli zu bekommen, da die entscheiden, welche Wechselrichter in Verbindung mit ihren Modulen zum Einsatz kommen."
SMA habe gleich mehrere Herausforderungen zu meistern. Chinesische Unternehmen hätten ihren technischen Rückstand aufgeholt. „Goodwe, Chint Power und Sungrow sind technologisch SMA Solar dicht auf den Fersen. (* Testergebnis "sehr gut" bei Photon). Ihre größte Schwäche in Europa ist bisher der Vertrieb und der Service. Doch auch diesbezüglich haben sie die Aufholjagd schon gestartet“, so Zwicky.
"Richtiger Weg"
Doch eine Hoffnung gibt es: "Mit der Abkehr vom Einzelprodukt Wechselrichter und hin zum Angebot intelligenter Energiemanagementsysteme geht SMA Solar den richtigen Weg, um die Verfolger auf Abstand zu halten."
Skeptisch bleibt der Experte bezüglich Solarworld: "Die Vorteile der durch die EU eingeführten Mindestpreise mindern sich zunehmend. Ab 1. April 2014 wird der Modulpreis von 0,56 Euro auf 0,53 Euro pro Watt abgesenkt.“ Solarworld habe zu große Kapazitäten auf dem deutschen Photovoltaik-Markt. Dieser Markt, wie auch der europäische wachse jedoch immer weniger.