Scott Minerd, Global Chief Investment Officer bei Guggenheim, sieht Anzeichen einer Blase bei einigen Vermögenswerten, Aktien eingeschlossen. „Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Blase auch platzen wird“, so der Marktkenner im Interview mit CNBC. Positiv für die Börse sei vor allem die Zinspolitik der Fed.
Laut Minerd ist die Bewertung von Assets ein schlechtes Timing-Instrument. „Oft kommt der beste Teil von Bullenmärkten am Ende, wenn er noch mal ordentlich Fahrt aufnimmt.“
Bei der New-Economy-Hausse sei er viel zu früh skeptisch geworden, nämlich 1998. "Da habe ich bereits gedacht, der Aktienmarkt befände sich in einer Blase." Das war lange bevor die Aktien ihren Höhepunkt erreichten und die Blase platzte, nämlich im Frühling 2000.
Heute würde besonders die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken die Kurse treiben. „Hier ist im Moment kein Ende in Sicht“, so Minerd. „Darüber hinaus gibt das Finanzministerium Geld aus wie ein betrunkener Matrose. Außerdem stehen wir kurz davor, dass der der Kongress ein Konjunkturpaket verabschiedet.“
Trotz der Geldflut glaube Minerd nicht, dass es eine unmittelbare Gefahr für Inflation gibt. „Übermäßiges Geldwachstum führt nicht notwendigerweise sofort zu Inflation“, so der Experte. „Aber es führt kurzfristig zu aufgeblähten Vermögenspreisen.“
llerdings seien auch moderne Volkswirtschaften nicht immun gegen Inflation. „In Zukunft müssen wir uns mit dem Thema auseinandersetzen.“
DER AKTIONÄR sieht derzeit ebenfalls gute Gründe für eine Fortsetzung der Rallye. Geld ist im Überfluss da, die Zinsen sind kümmerlich, die Renditen bei Anleihen folglich mickrig, auch wenn sie zuletzt etwas gestiegen sind. Ergo: Die Anleger werden in den kommenden Monaten bei Aktien höhere Bewertungen in Kauf nehmen. Zwar kann es nach der Rallye immer wieder zu Korrekturen kommen, doch der Trend geht weiter nach oben.