Seit dem Hoch im März ist die Rheinmetall-Aktie deutlich unter die Räder gekommen. Nun sorgt ein Bericht für Aufsehen, dass der Rüstungskonzern die Marine-Sparte von ThyssenKrupp übernehmen will. Der DAX-Konzern versucht seit Monaten, sich zu verschlanken. Im frühen Handel können beide Titel zulegen.
Laut Handelsblatt führt Rheinmetall erste Gespräche mit ThyssenKrupp. Rheinmetall-Chef Armin Papperger ist demnach vor allem am U-Boot-Geschäft interessiert, in dem ThyssenKrupp weltweit führend ist. Auch der Kauf der Airbus-Töchter Atlas Elektronic und Optronics stehe im Raum. Die beteiligten Unternehmen wollten sich vorerst nicht zu den Vorgängen äußern.
Breiter aufstellen
Mit einer möglichen Expansion könnte Rheinmetall versuchen, sich nach den schwachen Zahlen neu zu strukturieren. Zuletzt hatte der MDAX-Konzern die Prognosen für das laufende Jahr senken müssen, da das wichtige Russland-Geschäft durch die Ukraine-Krise beschnitten wurde. In den vergangenen Wochen hat die Aktie dementsprechend nachgegeben und notiert weiterhin deutlich unter der wichtigen 46-Euro-Marke.
Bei ThyssenKrupp läuft der Umbau derweil weiterhin auf Hochtouren. Durch Sparmaßnahmen soll die Profitabilität gesteigert werden. Ein Verkauf der Marine-Sparte wäre ein weiterer Schritt, um den Konzern wieder auf Erfolg zu trimmen.
Thyssen attraktiver
Im Vergleich der beiden Titel ist ThyssenKrupp dementsprechend die attraktivere Aktie. Gelingt dem Titel der Sprung über das Bewegungshoch bei rund 22,70 Euro, kommt auch charttechnische Fantasie zurück. Der langfristige Aufwärtstrend ist ohnehin nach wie vor intakt. Das Kursziel des AKTIONÄR lautet 29,00 Euro. Bei den angeschlagenen Rheinmetall-Titeln halten Anleger hingegen vorerst die Füße still.
(Mit Material von dpa-AFX)