Folgend ein Auszug aus der AKTIONÄR-Ausgabe 22/2018: Elon Musk will mit hohen Verkaufspreisen beim Model 3 die Verluste (eine Milliarde Dollar negativer Cashflow im Q1) eindämmen. Während die Masse der Reservierer noch immer auf das versprochene 35.000-Dollar-Model-3 wartet, wird zunächst ein Performance-Modell mit Preisen ab 78.000 Dollar angeboten. Gibt es genügend Käufer zu diesem Preis, kann Tesla damit in die Gewinnzone rasen? Die Meinungen sind geteilt. Die Analysten von Berenberg haben ihr Kursziel auf 500 Dollar angehoben. Weil Tesla beim Bau des Model 3 durch Roboter viele Arbeiter einspare und dank des spartanischen Innenraums wenig Teile verbauen müsse, würde Tesla tatsächlich beim Bau des Model 3 Rohmargen von 25 Prozent und 2019 einen Nettogewinn erzielen.
Rast Tesla am Ende doch triumphierend über die Ziel- und Gewinnlinie? Es gibt Zweifel. Selbst Adam Jones von Morgan Stanley, der lange als „Tesla-Fan“ galt, geht vom Gas. Morgan Stanley hat das Kursziel für Tesla von 376 auf 291 Dollar gesenkt. Vom Gros der Analysten wird 2019 mittlerweile ein Verlust erwartet. Die Probleme beim Bau des Model 3 seien nicht schnell lösbar und „strukturell“.
Professor: „Es wird eng“
Auch Autoexperte Prof. Ferdinand Dudenhöffer fürchtet im Gespräch mit dem AKTIONÄR, dass Tesla die Ideallinie verlässt: „Tesla wird 2025 deutlich überholt sein von den Deutschen. Elon Musk schafft es nicht, in die Gänge zu kommen, und damit schmilzt sein Vorsprung. Wenn dann der Porsche E-Mission und der Audi e-tron und die Mercedes GQ laufen, wird es sehr eng werden. Er hat Spielereien gemacht, die Tesla die Zukunft kosten. Tesla läuft die Zeit weg.“ Aber nicht alle klassischen Hersteller haben richtig reagiert. Daimler werde 2019 mit seinem EQ-Modellen den Abstand zu BMW weiter vergrößern und auch Porsche und Audi würden BMW einheizen. Damit dürfte bei den deutschen Autobauer BMW eher das Schlusslicht bei Elektromobilität werden. Der Experte weiter: „Honda, Ford, FCA, Mazda, Subaru, Suzuki sind die großen Verlierer von morgen. Sie haben nichts im Angebot und werden das in China mit Verlusten bei den Verkäufen zu spüren bekommen.“
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Autor Florian Söllner hält folgende Instrumente und beabsichtigt, diese aufzustocken und/oder zu verkaufen, sodass er von der durch die Publikation resultierenden Kursentwicklung profitiert: Tesla-Optionsschein (Put). Im www.hotstockreport.de befinet sich ein Short auf Tesla im Depot 2030.