Die Manz-Aktie ist wieder im Aufwind. Am Montag gehört sie im frühen Handel zu den Topgewinnern im TecDAX. Ein jüngst bekannt gegebener Großauftrag aus China sorgt für Rückenwind. Aber auch Aussagen vom Firmenchef Dieter Manz im Gespräch mit dem AKTIONÄR in Ausgabe 35/2014 sorgten für Fantasie. Demnach hofft man auf weitere Aufträge seitens des weltgrößten Herstellers von Dünnschicht-Solarmodulen First Solar. Dieter Manz ist in diesen Tagen auch in den USA und sieht die Chance, Maschinen für die neue Tesla-Gigafactory liefern zu können. Auch die Spekulation auf einen endlich eintrudelnden Megaauftrag für die Lieferung einer kompletten Solarfabrik hält an.
Herr Manz, die Manz AG investiert seit Jahren in die CIGS-Solartechnologie und erzielte zwischenzeitlich Rekord-Wirkungsgrade. Anfang August hat First Solar mit der Meldung eines 21-prozentigen Wirkungsgrades ein neues Ausrufezeichen im Bereich Dünnschicht gesetzt. Wie ordnen Sie das ein?
Dieter Manz: First Solar macht einen guten Job. Doch First Solar ist kein Wettbewerber und sogar Kunde von uns. First Solar verkauft ja selbst keine Maschinen. Wir haben 2013 das erste gemeinsame Projekt mit First Solar gemacht und sind in weiteren Gesprächen über Aufträge für Lasermaschinen.
Im Vergleich zum Megaauftrag für eine Solarfabrik sind die Umsätze mit First Solar relativ unbedeutend. Wann ist es soweit?
Wir gehen nach wie vor davon aus, dass der Auftrag 2014 kommt. Wir wollen von dem Kunden, dass er 100 Prozent der Zahlung über einen Akkreditiv absichert. Und das dauert in China im Bereich Solar länger als wir bisher dachten.
Wir tun alles, um endlich auch im Bereich Solar den Durchbruch zu schaffen. Der erste Auftrag kommt wahrscheinlich aus Asien. Wir befinden uns jedoch auch im Mittleren Osten und in Afrika und Amerika in Gesprächen.
Wurde deswegen der Gewinn-Ausblick zuletzt leicht verändert?
Unser Ausblick ist ein wenig vorsichtiger formuliert. Wir dachten der Solarauftrag kommt früher und liefert 2014 schon einen größeren Ergebnisbeitrag.
Hier die aktuelle Einschätzung des AKTIONÄR im neuen DAF-Interview:
Herr Manz, Mit der Meldung, Panasonic werde Technologie-Partner beim Bau der Tesla-Gigafactory sah der ein oder andere Analyst die Chancen schwinden, dass auch Manz zum Zug kommt. Zu Recht?
Es ist weiterhin unser Ziel, Tesla als Kunden zu gewinnen. Die Frage ist, ob Panasonic japanische Maschinen mitbringt, oder ob Tesla auch anderen Maschinen installiert. Diese Entscheidung ist noch offen. Ich bin Anfang September wieder in den USA und wir reden hier über mehrere Fälle, wo wir die Chance auf Aufträge haben.
Ihr größter Bereich ist derzeit Display. Ein Erstauftrag für Maschinen zur Batterie-Herstellung sorgt hier für Fantasie. Wie ist der Zeitplan?
Wir bauen eine Pilotlinie in Deutschland auf für unseren Kunden, um die Produktion von Batterien zu optimieren und diese für den Einsatz in Notebooks und Tablets zu qualifizieren. Wir werden dann diese Linien an Hersteller in Asien liefern, die dann für unseren US- Großkunden neuartige Batterien herstellen.
Wir sind fokussiert auf große amerikanische Brands, die sich immer mehr eigene Produktionskapazitäten aufbauen und eigenes Equipment kaufen, um ihr Know- how zu schützen. Wir sind auch mit Microsoft, Google, Amazon und anderen in intensiven Kontakt.
Vielen Dank für das Gespräch.
(Auszüge aus dem Interview waren in der AKTIONÄR-Ausgabe 35/2014 erschienen. Hier wurde auch ein Turbo-Optionsschein auf die Aktie empfohlen.)