Das Jahr 2018 war für die deutschen Biotechs bislang erneut ein sehr erfreuliches. Insbesondere Morphosys legte bis Ende Juli eine schier unglaubliche Rallye hin. Ein Plus von rund 60 Prozent Plus seit dem Jahresbeginn standen zu Buche. Die Aktie profitierte dabei unter anderem von starken Daten des am weitesten fortgeschrittenen firmeneigenen Projekts MOR208 sowie einem erfolgreichen Börsengang in den USA. Es folgte eine etwas nachrichtenärmere Zeit und die ersten Gewinnmitnahmen setzten ein. Zudem belastete die allgemeine Marktschwäche in den vergangenen Wochen sowie Attacken von Shortsellern. Zuletzt ist die Aktie dabei auch unter die wichtige Unterstützung in Form der 200-Tage-Linie gerutscht. Diese gilt es nun, relativ schnell wieder zurückzuerobern. Von fundamentaler Seite könnte es hier in den kommenden Monaten noch einiges an Rückenwind geben. Unter anderem stehen noch zwei wissenschaftliche Konferenzen auf dem Programm, bei denen Ergebnisse präsentiert werden. „Zunächst wird unser Partner GlaxoSmithKline auf der ACR-Konferenz im Oktober klinische Daten zu MOR103 in rheumatoider Arthritis vorstellen. Besonders interessant wird die ASH-Konferenz Anfang Dezember im kalifornischen San Diego. Dort wollen wir neue Ergebnisse zu MOR208 und MOR202 vorstellen“, erklärt Finanzvorstand Jens Holstein.
Auch Evotec im Visier von Shortsellern
Deutlich unter Druck ist zuletzt auch der zweite deutsche Biotech-Vorzeigewert Evotec gekommen. Auch Evotec ist der 200-Tage-Linie mittlerweile gefährlich nahe gekommen. Diese gilt es zu verteidigen. Ähnlich wie bei Morphosys belastete auch bei Evotec Gewinnmitnahmen, die allgemeine Marktschwäche und verstärkt auch Shortseller. So halten beispielsweise der Hedgefonds Wellington Management Company sowie Lakewood Capital Management beträchtliche Anteile an Leerverkaufspositionen.
Auch wenn die derzeitige Korrektur bei Morphosys und Evotec für die Anleger sicherlich schmerzlich ist, aus fundamentaler Sicht sind beide Unternehmen weiterhin top aufgestellt. Schnäppchenjäger können sich nun auf die Lauer legen und versuchen mit Abstauberlimits günstig zum Zuge zu kommen.