Evotec wird seinem Ruf als Kooperationswunder weiterhin gerecht. Erst vor wenigen Wochen hat das Hamburger Biotech-Unternehmen eine mehrjährige strategische Wirkstoffforschungsallianz mit Takeda Pharmaceutical gemeldet, am heutigen Mittwoch kommt ein Deal mit Celmatix auf die lange Liste der Kooperationen.
Beide Gesellschaften wollen gemeinsam an der Entwicklung von Behandlungsmethoden für verbreitete, zugleich aber unterversorgte Erkrankungen arbeiten, die sich auf die reproduktive Gesundheit von Frauen auswirken. Dazu gehören das Polyzystische Ovarialsyndrom („PCOS“), Endometriose und Unfruchtbarkeit, heißt es in einer Mitteilung von Evotec.
Im Rahmen dieser Forschungszusammenarbeit übernimmt Evotec die Verantwortung für die Medizinalchemie, in vitro- und in vivo-Pharmakologie. Celmatix bringt ihre proprietäre Multi-Omics-Plattform Reproductive Atlas zur Entdeckung neuartiger Zielstrukturen in die Partnerschaft ein.
„Etwa 30 Prozent der weiblichen Weltbevölkerung sind von Erkrankungen der Reproduktionsgesundheit betroffen, und damit auch anfälliger für spätere Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Allein Endometriose verursache in den USA Kosten von etwa 78 Millarden Dollar jährlich und die derzeit verfügbaren Behandlungsoptionen seien nur von begrenztem Nutzen, so Evotec weiter.
"Es ist an der Zeit, die schrittweisen Verbesserungen des Versorgungsstandards in diesen Indikationen gegen wirkliche Innovationen einzutauschen.“
Die Aktie von Evotec reagierte am Morgen mit einem leichten Plus, rutschte dann jedoch wieder ins Minus. An den mittel- bis langfristig hervorragenden Aussichten hat sich nichts geändert, derzeit fehlt allerdings noch die Initalzündung für die Aktie. Diese kann aber nach der langen Konsolidierung durchaus schnell erfolgen. Ein klares Kaufsignal würde allerdings erst der Sprung über die 200-Tage-Linie bringen.