Nachdem die Aktie von Evotec die Anleger lange Zeit auf eine harte Geduldsprobe gestellt hatte, hat sie zuletzt für wahre Freudensprünge gesorgt. Nahezu ohne Pause marschierte das Papier in den vergangenen Wochen von 3,50 Euro auf zuletzt knapp fünf Euro durch. Damit notiert der Wert nur knapp unterhalb des 5-Jahres-Hochs im Bereich von 5,08 Euro. Zuletzt haben sich auch die Analysten des Düsseldorfer Bankhauses Lampe erneut positiv zu Evotec geäußert. Anlässlich einer weiteren Forschungskooperation mit Bayer haben die Experten den Wert auf "Kaufen" mit einem Kursziel von 5,40 Euro bewertet. Eine erprobte Partnerschaft dürfte schnelle Ergebnisse bringen, erklärte Analyst Volker Braun. Die finanziellen Bedingungen hält er für attraktiv.
Aussichtsreiche Bayer-Kooperation
In der vergangenen Woche hatte das Hamburger Biotechnologie-Unternehmen bekannt gegeben, gemeinsam mit dem Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern Bayer neue Therapien für die Behandlung von Nierenerkrankungen entwickeln zu wollen. Die Zusammenarbeit sei auf fünf Jahre ausgelegt und Evotec erhalte mindestens 14 Millionen Euro an Forschungszahlungen und Lizenzgebühren, teilte die im TecDAX notierte Gesellschaft mit. Zudem habe das Biotechnologie-Unternehmen Anspruch auf sogenannte Meilensteinzahlungen von potenziell über 300 Millionen Euro. Darüber hinaus werde Evotec an den Umsätzen der mit Bayer gemeinsam entwickelten Produkten im unteren zweistelligen Prozentbereich beteiligt.
Im Gegenzug erhält Bayer den Angaben zufolge einen exklusiven Zugang zu ausgewählten Wirkstoffstrukturen sowie zu Evotecs Pipeline CureNephron. Bayer sei für eine anschließende Entwicklung und Vermarktung geeigneter Kandidaten alleine verantwortlich. Evotec und Bayer arbeiten seit 2012 bereits bei der Entwicklung von Therapien zur Behandlung von Endometriose, einer Erkrankung von Frauen bei der Gebärmutterschleimhaut, zusammen.
DER AKTIONÄR hält Evotec weiterhin für einen der interessantesten deutschen Biotech-Werte und empfiehlt deswegen, die Gewinne weiter laufen zu lassen.
(Mit Material von dpa-AFX)