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15.12.2013 Marion Schlegel

Evotec-Aktie: Massiver Ausverkauf – und jetzt?

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Evotec

Die Aktie von Evotec ist am Freitag nach einem Rückschlag in der Wirkstoffentwicklung auf Talfahrt gegangen. Zeitweise sackte das Papier mehr als 15 Prozent auf 3,32 Euro ab und damit sogar unter das 2011er-Hoch bei 3,48 Euro. Damit wurde auch der Stoppkurs des AKTIONÄR bei 3,40 Euro erreicht und die Aktie mit einem Gewinn von 16 Prozent verkauft.

Herber Rückschlag

Grund für den deutlichen Einbruch war die überraschende Senkung der Umsatzprognose, nachdem bei einer wichtigen vorklinischen Studie mit einem Wirkstoffkandidaten gegen Depressionen nicht alles wie erhofft lief. Daher wird eine bedeutende Meilensteinzahlung an Evotec im Jahr 2013 nicht geleistet. Der US-Entwicklungspartner Janssen Pharmaceuticals stellt das Projekt nun auf den Prüfstand, was bei Evotec zunächst zu hohen Abschreibungen von 22 Millionen Euro führt. Im Dezember vergangenen Jahres hatte Evotec das Lizenz- und Kooperationsabkommen mit Janssen bekannt gegeben. Bei einer erfolgreichen Entwicklung des Anti-Depressionsmittels hatten sich die Hamburger Erfolgszahlungen beim Erreichen bestimmter Umsatzziele von bis zu 100 Millionen Dollar erhofft.

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Liquiditätsprognose bestätigt

Evotec erwartet nun für das laufende Geschäftsjahr lediglich noch Umsätze zwischen 84 und 86 Millionen Euro, nach bislang 90 bis 100 Millionen Euro. Der fehlende Umsatz macht sich auch beim Gewinn bemerkbar: Der operative Gewinn vor Wertberichtigungen werde möglicherweise unter dem Niveau von 2012 (1,4 Millionen Euro) liegen. Um laufende Studien und Projekte zu finanzieren sei aber weiterhin genug Geld in der Kasse, die im dritten Quartal 2013 angehobene Liquiditätsprognose auf über 90 Millionen Euro zum Jahresende stehe unverändert, so Evotec.

Langfristig weiter top

"Für Evotec ist es sicherlich ein herber Rückschlag, dass deren Entwicklungspartner mit den erreichten Ergebnissen des gemeinsamen Projektes nicht zufrieden ist und folglich fest eingeplante Zahlungen nicht leisten wird", sagte Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Anleger stellen sich nun die Frage, ob dies nur ein vorübergehender Rückschlag sei oder ob das ganze Projekt in Gefahr geraten könnte.

Für Analyst Igor Kim von Close Brothers Seydler Research bleiben die langfristigen Perspektiven für die Evotec-Aktien indes weiterhin intakt. Kim empfiehlt die Titel weiterhin zum Kauf, senkt aber sein Kursziel von 4,50 auf 4,30 Euro. Auch DER AKTIONÄR schließt sich der langfristig positiven Einschätzung Kims an. In der laufenden Korrektur können Anleger versuchen, mit Abstauberlimits günstig ein paar Stücke einzusammeln. Evotec verfügt über eine Vielzahl hervorragender Partnerschaften und Produktkandidaten, die in Zukunft zum Erfolg des Unternehmens beitragen dürften.

(mit Material von dpa-AFX)

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