Die Aktie von Evotec ist in den vergangenen Tagen massiv eingebrochen. Mehr als 20 Prozent hat der Wert seit Montagmorgen eingebüßt. Eine wirkliche Hiobsbotschaft gab es nicht. Es belasteten jedoch die Mischung negativ aufgenommen Aussagen des Managaments in einem Bloomberg-Interview und Leerverkäufen. Evotec wolle zweigleisig fahren, um das Unternehmen auf Wachstumskurs zu halten: Investitionen in die eigene Produktpipeline, plus Zukäufe.
Im kommenden Jahr seien die Pläne der Hamburger, die Aufwendungen für Forschung&Entwicklung nochmals zu steigern, sagte Finanzvorstand Enno Spillner im Interview mit Bloomberg. Dabei bleiben auch Übernahmen weiterhin ein großes Thema. „Es geht nicht nach schierer Größe, sondern darum, was technologisch gut zu uns passt oder Märkte erschließt oder die Wertschöpfungskette abrundet,” so Spillner. „Wir halten immer die Augen auf und wenn etwas Spannendes dabei ist, was wir uns leisten können, werden wir versuchen, es für die Evotec zu sichern.”
Am Dienstag dieser Woche hatte Evotec auf der Kooperationsseite einen weiteren Deal vermelden können: eine integrierte Wirkstoffforschungsallianz mit LEO Pharma, einem weltweit führenden Anbieter in medizinischer Dermatologie. Ziel sei es, neue Leitstrukturen zu generieren, die auf innovative und für verschiedene dermatologische Indikationen bedeutende Zielstrukturen einwirken, so Evotec in einer Mitteilung. Die Dauer der Zusammenarbeit beträgt zunächst zwei Jahre.
Test der 200-Tage-Linie
Nach der massiven Korrektur ist die Aktie von Evotec nun an einen wichtigen Support herangelaufen: die 200-Tage-Linie. Diese gilt es nun zu verteidigen. Andernfalls würde das Oktobertief bei 14,95 Euro wieder in den Blickpunkt rücken. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner langfristigen positiven Bewertung der Evotec-Aktie. Das Unternehmen ist extrem stark positioniert. Anleger bleiben deswegen weiter investiert. Ein Stopp bei 12,70 Euro sichert nach unten ab.