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Evonik und BASF: Trübe Aussichten

Evonik und BASF: Trübe Aussichten
Foto: BASF SE
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Thorsten Küfner 20.12.2023 Thorsten Küfner

Die Chemieriesen BASF und Evonik hoffen auf eine deutliche konjunkturelle Erholung im kommenden Jahr, doch die deutsche Wirtschaft kommt wie zahlreiche andere Volkswirtschaften derzeit einfach nicht in Schwung: Vor dem Weinachsfest trübt sich die Stimmung überraschend ein. Das Ifo-Geschäftsklima fällt im Dezember um 0,8 Punkte auf 86,4 Zähler.

 Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg gerechnet, im Schnitt wurden 87,7 Punkte erwartet. Zudem fiel die Entwicklung in den Monaten zuvor schwächer aus als bisher bekannt. Nach revidierten Zahlen ist das Geschäftsklima seit dem Spätsommer nicht dreimal, sondern nur zweimal in Folge gestiegen. Drei Anstiege in Folge gelten für gewöhnlich als konjunktureller Wendepunkt.

Die rund 9000 befragten Unternehmen bewerten sowohl die aktuelle Konjunkturlage als auch die Erwartungen an die künftigen Geschäfte ungünstiger. "Die Konjunktur bleibt auch in der Weihnachtszeit schwach", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. In der Industrie, im Handel und am Bau trübte sich das Geschäftsklima jeweils ein. Nur bei Dienstleistern hellte sich die Stimmung leicht auf.

Bankvolkswirte reagierten enttäuscht auf die Entwicklung: "Eigentlich sprach in den letzten Wochen vieles für ein Ende der konjunkturellen Talfahrt", erklärte Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Zuletzt hatte etwa die Aussicht auf sinkende Leitzinsen für Hoffnung gesorgt. Doch jüngste Zahlen aus der Industrie hatten abermals enttäuscht. "Das Fass zum Überlaufen gebracht hat dann wohl das Haushaltsurteil der Karlsruher Richter." Das Bundesverfassungsgericht hatte die Umwidmung von Corona-Hilfen zu Fall gebracht und damit eine Haushaltskrise ausgelöst.

Auch den Ausblick auf das kommende Jahr bewerten Ökonomen als trübe: "Ein schwieriges Jahr liegt vor uns", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Die deutsche Wirtschaft werde im kommenden Jahr nicht die konjunkturelle Trendwende einleiten. "Die Belastungen bleiben hoch." Dazu zählten die immer noch hohen Energiekosten. Darüber hinaus entwickelten sich auch wichtige deutsche Absatzmärkte wie China schwach.

Zurückhaltender Analyst

Indes hat das US-Analysehaus Bernstein Research hat Evonik auf "Outperform" mit einem Kursziel von 21 Euro belassen. Die Einstufung für BASF hat Analyst Gunther Zechmann indes auf "Market-Perform" mit einem Kursziel von 45 Euro belassen. 

Er betonte, dass auch wenn sich die Nachfrage nach vorgelagerten Chemikalien erhole, es keine Garantie gebe, dass die europäische Chemieindustrie davon profitieren werde. Er befürchtet, dass die Gewinner eher in den USA - am Golf von Mexiko und in Texas - oder im Nahen Osten zu finden sein werden. Evonik versuche derzeit, seine Upstream-Geschäfte (Superabsorber, C4) zu verkaufen, um seine Bewertungsmultiplikatoren zu verbessern. Erfolgreiche Verkäufe dürften ihm zufolge positiv für den Aktienkurs sein.

Evonik Industries (WKN: EVNK01)

Das Marktumfeld bleibt schwierig, dennoch gilt: Die günstig bewerteten Aktien von BASF und Evonik sind spannende Comeback-Wetten für das nächste Börsenjahr, die Stoppkurse sollten bei 36,00 Euro (BASF) beziehungsweise 15,00 Euro (Evonik) belassen werden. 

BASF (WKN: BASF11)

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.

Mit Material von dpa-AFX

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