Der Chemiekonzern Evonik hatte auch im dritten Quartal mit der anhaltend schwachen weltwirtschaftlichen Entwicklung zu kämpfen. Der Umsatz fiel in den drei Monaten bis Ende September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent auf 3,77 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Essen mitteilte.
Als um Sondereffekte bereinigter Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) blieben 485 Millionen Euro übrig und damit zwar etwas mehr als im Vorquartal, aber 21 Prozent weniger als vor einem Jahr. Während der Umsatz die mittlere Analystenschätzung deutlich verfehlt, liegt das operative Ergebnis auch dank Sparmaßnahmen darüber. Den im Sommer gesenkten Jahresausblick bestätigte Evonik-Chef Christian Kullmann.
"Die konjunkturelle Erholung lässt weltweit auf sich warten", erklärte Kullmann. "Daher konzentrieren wir uns auf die Hebel, die wir selbst in der Hand haben." Unter dem Strich fiel dennoch ein Verlust von 96 Millionen Euro an nach plus 214 Millionen vor einem Jahr. Hier spielte neben der tristen Geschäftsentwicklung auch eine Wertberichtigung im Geschäft mit Superabsorbern - saugstarken Materialien - eine Rolle. Immerhin: Der freie Finanzmittelzufluss stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 63 Prozent auf 469 Millionen Euro, auch dank Investitionseinschränkungen.
Indes investiert Evonik weiter nachhaltige Produkte. So schrieb der MDAX-Konzern auf seiner Homepage: Im September fiel die Entscheidung, die Produktionskapazität im österreichischen Schörfling mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag zu erweitern. Die dort hergestellten Separations-Membranmodule können Biogas oder Wasserstoff besonders effizient aus Gasgemischen abtrennen. Zur kompletten Unternehmensmeldung.
Die Zahlen fielen teilweise besser aus als befürchtet und die Bestätigung der Prognose ist im derzeit enorm schwierigen Umfeld ein gutes Zeichen. Die Chancen stehen gut, dass der MDAX-Titel die jüngst begonnene Gegenbewegung fortsetzen kann. Mutige können darauf setzen, der Stopp sollte bei 15,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX