Nach den schwierigen Jahren 2022 und 2023 hoffen die Chemieriesen BASF, Covestro und Evonik auf eine bessere Konjunkturentwicklung im neuen Jahr. Doch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erwartet angesichts der Konsumzurückhaltung der Verbraucher, dass sich die deutsche Wirtschaft 2024 und 2025 langsamer erholt als zunächst erwartet.
Für das kommende Jahr prognostiziert das DIW nun ein Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent, für 2025 ein Wachstum von 1,0 Prozent. "Diese Prognose berücksichtigt, dass die Bundesregierung für die beiden kommenden Jahre Einsparungen vornehmen und nicht alle in Aussicht gestellten oder versprochenen Ausgaben tätigen wird", teilte das Institut am Donnerstag in Berlin mit.
Anfang September war das DIW noch von einem Wachstum von je 1,2 Prozent in den beiden nächsten Jahren ausgegangen. Zuletzt sei aber "der private Konsum als Konjunkturtreiber entgegen den ursprünglichen Erwartungen" weitgehend ausgefallen. Verbraucherinnen und Verbraucher füllten angesichts ungewisser Zeiten aufgebrauchte finanzielle Reserven zunächst wieder auf, statt das Geld direkt auszugeben.
Auch von der Einigung im Haushaltsstreit erwartet sich das DIW keine Impulse. "Es wurde eine klare Priorität gegen Investitionen gesetzt. Das dürfte die wirtschaftliche Entwicklung langfristig bremsen und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gefährden", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher.
In der DIW-Prognose wurde die Haushaltsentscheidung schon berücksichtigt. Die tatsächliche Einigung der Bundesregierung habe sehr nah an den Erwartungen des Instituts gelegen, sagte DIW-Expertin Geraldine Dany-Knedlik. Die Kürzungen und die ausgelöste Verunsicherung drücken das Wachstum 2024 nach DIW-Ansicht voraussichtlich um 0,3 Prozentpunkte
Der Sparzwang der Bundesregierung trübt die Aussichten für die Konjunktur in Deutschland zwar etwas ein, wichtiger bleibt aber ohnehin eher die Entwicklung der beiden Wirtschaftslokomotiven USA und China. Die günstig bewerteten Aktien von BASF und Evonik bleiben heiße Comeback-Wetten für das nächste Börsenjahr, die Stoppkurse sollten bei 36,00 Euro (BASF) beziehungsweise 15,00 Euro (Evonik) belassen werden.
Bei Covestro laufen weiterhin die Übernahmeverhandlungen - ohne dass dabei irgendeine Information nach außen dringt. Die Aktie verfügt aktuell auch noch über ein relativ gutes Chance-Risiko-Verhältnis. Die Position sollte hier bei 40,00 Euro abgesichert werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX