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EU diskutiert Öl-Embargo - Ölpreis zieht an

EU diskutiert Öl-Embargo - Ölpreis zieht an
Foto: GrandeDuc/Shutterstock
Timo Nützel 04.05.2022 Timo Nützel

Die Ölpreise haben am Mittwoch deutlich zulegen können. Hauptgrund dürfte sich das abzeichnende EU-Embargo auf russische Öllieferungen sein, welches aktuell innerhalb der EU diskutiert wird. Der Preis für ein Barrel Brent-Öl stieg unterdessen um 2,7 Prozent auf 108,14 Dollar. Für WTI Öl ging um rund plus 2,6 Prozent auf 106,22 Dollar.  

Auftrieb erhielten die Ölpreise durch die Aussicht auf ein EU-Embargo für russisches Rohöl. Die EU-Kommission hat am Mittwoch den Entwurf eines Sanktionspakets vorgestellt, das die weitgehende Einstellung der russischen Öllieferungen in die EU bis Anfang nächsten Jahres vorsieht. Der Vorschlag beinhaltet eine Ausnahmeregelung für Ungarn und die Slowakei, zwei Mitgliedsländer, die in hohem Maße von russischen Ölimporten abhängig sind. Auch Tschechien hat Vorbehalte gegen den Vorschlag der EU-Kommission angemeldet, der einstimmig beschlossen werden muss.

Sicher ist die Zustimmung noch nicht. Ungarn lehnt den jüngsten Vorschlag der EU-Kommission für in seiner gegenwärtigen Form ab. "Dieses Sanktionspaket würde die Energieversorgung Ungarns völlig unmöglich machen", erklärte Außenminister Peter Szijjarto in einem Video auf seiner Facebook-Seite. Sein Land verlange deshalb, dass russische Erdöl-Importe, die über Pipelines erfolgen, von den Sanktionen grundsätzlich ausgenommen werden.

Die in den USA überraschend gestiegenen Lagerbestände an Rohöl belasteten die Ölpreise in diesem Umfeld nicht. Die Vorräte kletterten laut Energieministerium im Vergleich zur Vorwoche um 1,3 Millionen Barrel auf 415,7 Millionen Barrel. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang um 0,6 Millionen Barrel gerechnet. Die Bestände an Benzin und Destillaten sind hingegen gesunken.

Im Tagesverlauf dürfte am Ölmarkt zunehmend die Geldpolitik der US-Notenbank Fed in den Blick rücken. Es wird erwartet, dass die Fed ihre im März begonnene Zinswende mit einer großen Anhebung um 0,5 Prozentpunkte fortsetzt. Es wäre die deutlichste Zinsstraffung seit mehr als zwei Jahrzehnten. Hintergrund der raschen geldpolitischen Straffung in der größten Volkswirtschaft der Welt ist die ausgeprägte Inflation, die gegenwärtig auf dem höchsten Stand seit gut 40 Jahren liegt. Ein Grund dafür sind hohe Energiepreise.

Brent Crude Oil - FOB (Nordsee) (ISIN: FTREFF000001)

(Mit Material von dpa-AFX)

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