Der KPMG-Bericht ist da, doch die erhoffte Erlösung hat er nicht gebracht, im Gegenteil: Jetzt ist erst recht Feuer unterm Dach – und der Kurs ist im Keller.
Es ist ein Vorgang, der schier unglaublich klingt: Bis zu 40 Experten einer der renommiertesten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in der Welt durchleuchten monatelang die Geschäfte eines DAX-Konzerns – und können am Ende trotzdem nicht mit letzter Sicherheit sagen, ob Umsätze in Milliardenhöhe real oder fingiert waren. Genau das ist jedoch das Ergebnis einer forensischen Untersuchung des Drittpartnergeschäfts von Wirecard durch KPMG im Rahmen einer Bilanz-Sonderprüfung, das in der Vorwoche veröffentlicht wurde. Gekrönt wird das Ganze von ungewohnt harscher Kritik an Organisation und Compliance des Tech-Konzerns. Der Bericht lässt vermuten: Nicht bei allen scheint der Wille zur lückenlosen Aufklärung so ausgeprägt zu sein, wie das Top-Management öffentlich glauben machen wollte.