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Erst Evotec, jetzt Qiagen: Kursdebakel bei den deutschen Biotechs – und jetzt?

Erst Evotec, jetzt Qiagen: Kursdebakel bei den deutschen Biotechs – und jetzt?
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Marion Schlegel 08.10.2019 Marion Schlegel

In den vergangenen Wochen und Monaten hatten Anleger, die in deutsche Biotechs investiert haben, wenig Anlass zur Freude. Die Werte haben kräftig korrigiert. Am heftigsten traf es die Aktie von Evotec, die seit ihrem Zwischenhoch Ende Juli dieses Jahres bei 27,29 Euro zwischenzeitlich mehr als 33 Prozent eingebüßt hat.

In etwa zu dem Zeitpunkt setzte auch die große Korrekturbewegung bei Qiagen ein. Zuletzt hat sich diese massiv verstärkt. Am heutigen Dienstag kratzte das Papier sogar bereits an der 26-Euro-Marke. Seit dem Jahreshoch bei 37,03 Euro entspricht dies einem Minus von knapp 30 Prozent. Für den jüngsten starken Kursrückgang gibt es gleich zwei Gründe.

Evotec (WKN: 566480)

Das Gendiagnostik- und Biotechnologieunternehmen verkündete am späten Montagabend nicht nur den Abgang seines Chefs sondern senkte auch seine Umsatzprognose für das dritte Quartal und kündigte Restrukturierungskosten an. Peer Schatz habe dem Unternehmen seinen Rücktritt von der Firmenspitze mitgeteilt, hieß es von Seiten des Unternehmens. Der Aufsichtsrat beginne jetzt die Suche nach einem ständigen Vorstandschef. In der Zwischenzeit werde der für das Geschäftsfeld Molekulardiagnostik zuständige Thierry Bernard vorübergehend die Stelle von Schatz einnehmen.

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Anleger zeigten sich nicht erfreut: Im außerbörslichen Handel bei Lang & Schwarz sackte der Aktienkurs von Qiagen zwischenzeitlich um mehr als fünf Prozent ab.

Zur schlechten Stimmung dürfte auch beigetragen haben, dass Qiagen nun nur noch mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von etwa drei Prozent rechnet. Zuvor hatte die Prognose bei vier bis fünf Prozent gelegen. Beim bereinigten Gewinn je Aktie erwartet das Unternehmen aber weiterhin 0,35 bis 0,36 US-Dollar. Begründet wurde der geringere Optimismus mit einem kleiner als erwarteten Wachstum in China.

Qiagen (WKN: A2DKCH)

Außerdem rechnet Qiagen mit Restrukturierungskosten vor Steuern von etwa 260 bis 265 Millionen US-Dollar, die überwiegend im dritten Quartal anfallen sollen. Davon seien 195 bis 200 Millionen nicht zahlungswirksam. Hintergrund ist die strategische Partnerschaft mit Illumina.

Die Entwicklungen bei Qiagen dürften die Aktie kurzfristig weiter belasten. Langfristig könnten sich in nächster Zeit aber interessante Einstiegskurs ergeben. DER AKTIONÄR favorisiert in dem Bereich derzeit Illumina. Im Gegensatz zu Qiagen musste Evotec aber keine wirklich negative News verkünden. Nichtsdestotrotz ist das Papier extrem stark unter Druck geraten. DER AKTIONÄR sieht auf dem aktuellen Niveau hier weiterhin gute Zukaufchacnen. Vorsichtige Anleger warten ein positives charttechnisches Signal wie den Sprung über die 200-Tage-Linie ab.

(Mit Material von dpa-AFX)

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