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Equinor, Shell & Co: Umfeld wird rauer

Equinor, Shell & Co: Umfeld wird rauer
Foto: Equinor
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Thorsten Küfner 08.09.2022 Thorsten Küfner

Über viele Monate verdiente der zweitgrößte Gasproduzent Europas Equinor und der weltgrößte Flüssiggashersteller Shell dank stetig steigender Öl- und Gaspreise blendend. Doch allmählich erhalten auch sie Gegenwind. So ist der Preis für europäisches Erdgas vor dem Treffen der EU-Energieminister auf den tiefsten Stand seit etwa einem Monat gefallen. 

Die Ressortchefs wollen bei ihrem Treffen Lösungen gegen die extrem gestiegenen Energiepreise erörtern. Auch ein Preisdeckel für russische Gasimporte steht zur Debatte.

Am Vormittag fiel der Preis des Terminkontrakts TTF für niederländisches Erdgas um knapp acht Prozent. Mit rund 197 Euro je Megawattstunde lag der Preis erstmals seit Anfang August unter der runden Marke von 200 Euro. Der TTF-Kontrakt wird häufig als Richtschnur für das europäische Preisniveau verwendet.

Erst zu Wochenbeginn war der Gaspreis wegen des vorläufigen Lieferstopps über die wichtige Pipeline Nord Stream 1 noch in Richtung 300 Euro in die Höhe geschnellt. Als Grund gab der Konzern Gazprom technische Probleme an. Vermutet wird aber, dass Russland den Westen im Konflikt um die Ukraine noch mehr unter Druck setzen will.

Und auch die Ölpreise haben sich am Donnerstag nur kurzzeitig von ihren deutlichen Abschlägen in der laufenden Woche erholen können. Gegen Mittag gaben die Notierungen weiter nach. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 87,82 US-Dollar. Das waren 22 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 29 Cent auf 81,67 Dollar.

Aktuell bewegen sich die Erdölpreise in der Nähe mehrmonatiger Tiefstände. Während ein Fass Brent in etwa so wenig wie zuletzt im Februar kostet, wird für ein Barrel WTI so wenig gezahlt wie seit Januar nicht mehr. Hintergrund der Entwicklung sind zunehmende Konjunkturängste, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg, den strikten Kampf vieler Zentralbanken gegen die hohe Inflation und die scharfe Corona-Politik Chinas. Im längeren Vergleich bewegen sich die Rohölpreise jedoch auf hohem Niveau.

Am Nachmittag richtet sich die Aufmerksamkeit am Ölmarkt auch auf neue Lagerdaten aus den USA. Das Energieministerium veröffentlicht wöchentliche Zahlen wegen eines Feiertags zu Wochenbeginn einen Tag später als üblich. Zuletzt hatte der Erdölverband American Petroleum Institute (API) einen Aufbau der Rohölvorräte um 3,6 Millionen Barrel ermittelt. Die Vorräte geben Auskunft über das Verhältnis von Angebot und Nachfrage und werden an den Märkten daher stark beachtet.

Shell (WKN: A3C99G)

Natürlich sind die jüngsten Korrekturen bei den Öl- und Gaspreisen für die Anteilseigner von Shell und Equinor etwas ärgerlich. Grund zu erhöhter Sorge besteht aber nicht. Beide Konzerne scheffeln auch auf den aktuellen Niveaus Tag für Tag üppige Gewinne. Die beiden günstig bewerteten Blue Chips bleiben weiterhin attraktiv. Die Stoppkurse sollten bei 20,50 Euro (Shell) beziehungsweise 29,50 Euro (Equinor) belassen werden. 

Mit Material von dpa-AFX

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