Die Kursentwicklung der E.on-Aktie bleibt eine Enttäuschung. Seit Juli zeigt der Trend beim Versorger kontinuierlich nach unten. Eine Gegenbewegung lässt bislang auf sich warten. Auch von Seiten der Analysten kommt kein neuer Schwung. Im Gegenteil, das Bankhaus Metzler hat das Kursziel am Freitag deutlich zusammengestrichen.
E.on komme bei der Integration von Innogy zwar gut voran, so Analyst Guido Hoymann. Doch die Nettoverschuldung sei durch die Übernahme stärker gestiegen, als er erwartet hatte. Dies begrenze die Investitionsmöglichkeiten und mache E.on gleichzeitig verwundbar bei steigenden Zinsen. Er stufte die Aktie deshalb von „Buy“ auf „Hold“ ab und reduzierte das Kursziel massiv von 12,40 auf 9,40 Euro.
Die Angst vor steigenden Zinsen könnte in der Tat einer der Gründe für die schwache Kursentwicklung bei E.on sein. Mit den stabilen Gewinnen im Netzgeschäft und der hohen Dividendenrendite von 5,5 Prozent ist die E.on-Aktie bei konservativen Anlegern im Niedrigzinsumfeld stark gefragt. Steigen die Zinsen, könnten diese ihre Investitionen umschichten. Die hohen Schulden und die damit verbundene Gefahr höherer Zinskosten verstärken diesen Effekt jetzt noch.
Bei E.on fehlen derzeit die Impulse. Ein Neueinstieg bietet sich angesichts des trüben Chartbilds vorerst nicht an. Wer bereits investiert ist, kann bei der Dividendenperle aber weiter an Bord bleiben. Die Gefahr eines deutlichen Rückschlags ist auf dem aktuellen Niveau begrenzt. Der Stopp liegt bei 7,00 Euro.