Am Dienstag profitiert E.on von der allgemein guten Stimmung im Versorgersektor. Nach den Übernahmegerüchten um Innogy und der guten Prognose von RWE wird morgen auch E.on seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentieren. Aufgrund der Folgen der Energiewende droht jedoch ein zweistelliger Milliardenverlust.
Die Abschreibungen auf die Kraftwerks-Beteiligung Uniper, Belastungen aus dem Atomausstieg und sinkende Strompreise drücken bei E.on auf die Bilanz. Auch das Sparprogramm und geringere Pensionslasten dürften das Minus nicht wesentlich begrenzt haben. Analysten erwarten im Durchschnitt einen Verlust von rund zwölf Milliarden Euro – mehr als doppelt so viel wie beim Rivalen RWE.
Beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) geht E.on selbst von 2,7 bis 3,1 Milliarden Euro aus. Der bereinigte Nettogewinn soll zwischen 0,6 und 1,0 Milliarde Euro liegen. Beides würde einen Rückgang bedeuten. Anders als bei RWE dürfen sich die Aktionäre bei E.on trotz des Milliardenverlusts aber wohl weiter auf eine Dividende freuen. Der Versorger will 40 bis 60 Prozent des bereinigten Nettoergebnisses ausschütten.
Favorit Innogy
Nach der Abspaltung von Uniper und der Einigung im Atomstreit dürfte sich die Lage bei E.on im laufenden Jahr wieder entspannen. Das Chartbild hat sich zuletzt allerdings wieder eingetrübt. Ob der Wandel zum grünen Versorger Erfolg bringt, muss sich erst zeigen. Mit den Engie-Gerüchten bei Innogy könnte aber auch die Übernahmefantasie um E.on erneut aufflammen. Die Aktie bleibt eine Halteposition. Favorit im Sektor ist die RWE-Tochter Innogy.