Die E.on-Aktie kämpft auch am Freitag weiter mit der 10-Euro-Marke. Neue Impulse könnte eine Milliardenzahlung der Bundesregierung bringen. Denn bekommt der schwedische Versorger Vattenfall mit einer Klage gegen den Bund Recht, profitiert auch E.on. Die Summe, die dem DAX-Konzern dabei winkt, wird immer größer.
Vattenfall klagt vor dem Internationalen Schiedsgericht der Weltbank (ICSID) wegen des deutschen Atomausstiegs. Die Forderung beläuft sich inzwischen inklusive Prozesszinsen auf rund 6,1 Milliarden Euro, wie die Bundesregierung auf Anfrage im Bundestag mitgeteilt hat.
Der Weg vor das ICSID steht nur ausländischen Unternehmen offen. Dennoch würde auch E.on profitieren, wenn die Klage Erfolg hat. Hintergrund: die 50-Prozent-Beteiligung am Atomkraftwerk Krümmel. E.on würde demnach einschließlich Prozesszinsen 2,64 Milliarden Euro an Entschädigung bekommen.
Entscheidung noch offen
Noch ist aber offen, wie das Verfahren vor dem Schiedsgericht ausgeht. Bereits seit fast sieben Jahren läuft der Vattenfall-Prozess. Der Konzern will eine "faire Kompensation" für den entstandenen finanziellen Schaden durch die Schließung der Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel.
Wann ein Schiedsspruch fällt, ist nach wie vor unklar. Allerdings hält die Bundesregierung die Klage für unzulässig. Sie weist die Forderung vollumfänglich zurück.
Aktie ein Kauf
Für E.on wäre die Milliardenzahlung ein willkommener Geldregen. Der Versorger könnte seine Bilanz weiter aufbessern. Zudem wäre für die Dividendenkontinuität mehr Cash willkommen. Auch operativ stimmen dank der anstehenden Fusion mit Innogy die Aussichten. Für konservative Anleger bleibt die Aktie ein klarer Kauf.