Die Versorgerriesen E.on und RWE führen am Donnerstag den DAX erneut an. Bereits am Vortag zählten die beiden Titel zu den stärksten Werten. Im schwachen Marktumfeld präsentieren sich die oft gebeutelten Energieerzeuger trotz einer skeptischen Branchenstudie der Deutschen Bank sehr stabil. Sind die antizyklischen Gewinne nun der Beginn einer großen Aufholjagd?
Analyst Alexander Karnick hat die Einschätzung für Deutschlands größte Versorger erneut überarbeitet. Die Einstufung für E.on lautet weiterhin „Hold“, das Kursziel senkte der Experte allerdings von 15 auf 14 Euro. Die französische Société Générale hat derweil hingegen die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 17 Euro bestätigt. Die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel geplante Klimaschutzabgabe von Betreibern alter Kohlekraftwerke dürfte E.on im Gegensatz zu RWE nicht nennenswert belasten, so Analyst Alberto Ponti.
Seine Einstufung für RWE beließ Ponti deshalb auf „Hold“. Der Gewinn je Aktie könnte durch die neue Abgabe im Jahr 2017 um neun bis 18 Prozent geschmälert werden. Sein Kursziel lautet dennoch unverändert 28 Euro. Deutsche-Bank-Analyst Karnick zeigt sich noch skeptischer. Er hat den fairen Wert deutlich von 29 Euro auf 24 Euro reduziert, das Votum lautet ebenfalls weiterhin „Hold“.
Abwarten
Die Versorgeraktien präsentieren sich in dieser Woche zwar stabil. Langfristig sind die Aussichten allerdings weiterhin nicht sehr attraktiv. Bei E.on steht der Erfolg des laufenden Konzernumbaus nach wie vor in den Sternen. Noch kritischer ist die Situation bei RWE. Ein nachhaltiges Konzept für den Turnaround im Rahmen der Energiewende fehlt weiterhin. Anleger bleiben deshalb trotz der attraktiven Dividendenrenditen von rund vier Prozent an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)