Die deutschen Energieversorger arbeiten mit Hochdruck an der Lösung ihrer Probleme. Um die die Kosten der Energiewende zu schultern, könnten E.on, RWE & Co offenbar eine Bad Bank einrichten. RWE soll unterdessen die Verhandlungen mit Gazprom vertieft haben.
Kommt nach der Bad Bank für verschuldete Banken nun die Bad Bank für Atomkraftwerksbetreiber? Einem Bericht des Handelsblatt zufolge denken die Energieversorger über einen solchen Schritt nach. Eine Stiftung soll demnach E.on, RWE & Co entlasten und Investitionen in grüne Energien fördern. Laut Handelsblatt arbeitet die Investmentbank Lazard bereits seit Wochen auf eigene Initiative an einem entsprechenden Modell. Vorbild der Pläne sei die 2007 gefundene Lösung für die Abwicklung des deutschen Steinkohlebergbaus.
RWE vertieft Gazprom-Gespräche
Der deutsche Energiekonzern RWE vertieft laut Sueddeutscher Zeitung die Gespräche mit Gazprom über einen Einstieg der Russen in den deutschen Strommarkt. RWE-Chef Jürgen Großmann und sein Gazprom-Pendant Alexej Miller hätten dies am Montag in Den Haag vereinbart.
Einigung wahrscheinlich
Ziel der Gespräche sei die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zum Bau und Betrieb von Kohle- und Gaskraftwerken. RWE solle bis zu zehn Prozent seiner Erzeugungskapazitäten in die Kooperation einbringen. Eine Einigung zwischen den beiden Parteien ist laut der Tageszeitung wahrscheinlich.
Fundamental kämpfen die deutschen Energieversorger unverändert mit großen Herausforderungen. Die Gerüchte um eine Sozialisierung der Risiken der Energiewende dürften die Aktien kurzfristig stützen. In Kombination mit dem positiven Chartbild sind die Aktien von E.on und RWE für kurzfristig orientierte Anleger interessant. Konservative Anleger sollten dagegen nachhaltige Problemlösungen abwarten.