Die Koalitionsverhandlungen in Berlin machen langsam Fortschritte. Auch beim Thema Energiewende haben sich Union und SPD auf erste Eckpunkte geeinigt. Diese dürften bei deinem der großen deutschen Energieversorger positiv aufgenommen werden. Dem anderen dürften sie dagegen sauer aufstoßen.
Union und SPD wollen in einer großen Koalition eine Reform des Handels mit CO2-Verschmutzungsrechten unterstützen. Die Gebäudesanierung soll zwar vorangetrieben werden, eine Abwrackprämie für alte Heizungen wird es aber wohl nicht geben. Auf diese ersten Eckpunkte verständigte sich am Montag die Koalitions-Arbeitsgruppe Energie.
900 Millionen weniger
Beim Emissionshandel will die EU-Kommission 900 Millionen Kohlendioxid-Zertifikate zurückhalten, um durch die Verknappung den Preis wieder etwas zu erhöhen. Die SPD hatte lange mit ihrem Ja zu dieser Reform gezögert. Nun sagte die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft von der SPD aber: "Wir stimmen der Herausnahme von 900 Millionen Zertifikaten als einmaligen Eingriff in das System zu."
Auf die Kosten kommt es an
Voraussetzung sei aber, dass es keine Nachteile für betroffene Branchen und Industrie-Arbeitsplätze geben werde, betonte Kraft, die zusammen mit dem amtierenden Bundesumweltminister Peter Altmaier von der CDU die AG leitet. Altmaier erklärte, die Einigung sei auch ein Signal, dass Deutschland beim Klimaschutz in Europa weiter eine führende Rolle spielen wolle.
Abwrackprämie vom Tisch
Ob die Vorschläge finanzierbar sind, wird sich aber erst in der großen Verhandlungsrunde zeigen. Altmaier betonte, man nenne bewusst noch keine Zahlen, um bei Verbrauchern und Handwerkern keine falschen Hoffnungen zu wecken. Geld für den Austausch von Heizungen wollen Union und SPD nicht spendieren. "Eine Abwrackprämie für Heizungen wird es nicht geben", sagte Altmaier.
E.on profitiert
Die Reform des CO2-Handels dürfte vor allem E.on freuen. Seine sauberen Gaskraftwerke dürften von einer Verknappung der Verschmutzungsrechte stark profitieren, das sie dadurch besonders im Vergleich zu Kohlekraftwerken, auf die RWE stark setzt, rentabler werden. Der umkämpfte Umbau der Ökostromförderung wird derweil weiter kontrovers diskutiert. Bis auch hierzu neue Details bekannt werden bleibt E.on der Favorit unter den deutschen Versorger-Aktien. Zur besseren fundamentalen Situation kommt beim Branchenprimus noch eine mit 4,8 Prozent deutliche höhere Dividendenrendite als bei RWE (3,6 Prozent). Das Kursziel lautet weiter 18,50 Euro. Ein Stopp bei 12,50 Euro sichert ab.
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