Die deutschen Energieversorger zählen weiter nicht zu den Lieblingen der Analysten. Aktuell hat das japanische Analysehaus Nomura die Kursziele für E.on und RWE gesenkt. Vor allem die Aktie von RWE biete bei hohen Risiken nur wenig Potenzial.
Nomura hat das Kursziel für E.on von 24 auf 20 Euro gesenkt. Die Einstufung lautet damit aber weiter "Neutral". Grund für das niedrigere Kursziel sind laut Analyst Martin Young seine aktualisierten Schätzungen für die Dividende im Jahr 2013. Insgesamt habe E.on seine Bilanz nach den bisherigen Verkäufen von Unternehmensteilen zwar gestärkt, es bleibe aber nach wie vor einiges zu tun.
RWE bietet noch weniger Potenzial
Darüber hinaus bleibe die politische Perspektive schwierig und die gesenkte Prognose des Konzerns deute auch nicht auf allzu viel Wachstum hin. Trotz eines Aufwärtspotenzial der E.on-Aktie von 32 Prozent gebe es bei anderen Titeln der Branche mehr zu holen. Das gilt allerdings nicht für den deutschen Konkurrenten RWE, für den Young das Kursziel von 42 auf 33 Euro gesenkt hat und die auf "Reduce" beibehält.
Risiken zu hoch
Für die RWE-Titel biete das neue Kursziel ein Aufwärtspotenzial von 21 Prozent. Das genügt laut Young nicht, um die Risiken auszugleichen. Die Bilanz des deutschen Versorgers sei schwach. Zudem stehe der Konzern vor einer Kapitalerhöhung und hinke bei den Verkaufsplänen hinterher. Nach Ansicht des Analysten werde der Gewinn je Aktie bis zum Jahr 2015 um durchschnittlich 6,8 Prozent pro Jahr zurückgehen.
Berechtigte Skepsis
DER AKTIONÄR sieht aktuell ebenfalls wenig Potenzial für die Aktien von E.on und RWE-Aktie. Die Halbjahresbilanzen, und vor allem die Entwicklung im zweiten Quartal, haben verdeutlicht, wie schwierig die Lage bei den deutschen Energieversorgern ist. Anleger sollten weiter einen Bogen um die Aktie von E.on und RWE machen und stattdessen auf andere DAX-Titel setzen.