Die Konzernchefs von E.on und RWE basteln weiter fleißig Umbau ihrer Versorger. E.on hat nun Verhandlungen über die geplanten Stellenstreichungen begonnen. Analysten haben beide Aktien wieder unter die Lupe genommen. Nur einer von beiden überzeugt dabei.
E.on verhandelt seit heute mit den Gewerkschaften IG BCE und Verdi über den geplanten Personalabbau. Insgesamt will der Energieversorger will weltweit 11.000 Stellen streichen, 6.500 davon in Deutschland. Die Gewerkschaften wollen vor allem betriebsbedingte Kündigungen verhindern und regionale Beschäftigungskonzepte durchsetzen. E.on dagegen hält Kündigungen als letztes Mittel für möglich.
E.on übergewichten
Während der Konzerumbau vor allem bei E.on voranschreitet, hat Adam Dickens von der HSBC die Einstufung für E.on auf "Overweight" belassen. Nach Ansicht des Analysten werden die Geschäftsaktivitäten in Russland ab 2013 wesentlich zum Gewinnwachstum des Energiekonzerns beitragen. Die Regulierung der niedrigen russischen Inlandspreise werde gelockert. Die allmähliche Anpassung an das Exportpreisniveau dürfte die Profitabilität des russischen Strom- und Erdgasgeschäfts erhöhen. Insgesamt habe die Aktie laut Dickens noch Luft bis 20 Euro.
RWE bleibt auf 32 Euro
Weniger zuversichtlich ist Exane BNP Paribas für den zweitgrößten deutschen Energieversorger RWE. Analyst Yohann Terry hat die Aktie nach einer Investorenveranstaltung zum britischen Versorgersektor auf "Neutral" mit einem Kursziel von 32,00 Euro belassen. Die Managements der britischen Energiekonzerne haben sich laut Terry positiv über die regulatorischen Trends geäußert. Die RWE-Tocher npower scheine zudem Marktanteile zu gewinnen.
Luft nach oben
An der bisherigen Einschätzung des AKTIONÄR zu E.on und RWE hat sich nichts geändert. Beide Versorger haben die Herausforderungen, die durch die deutsche Energiewende entstanden sind, erkannt und machen sich mit milliardenschweren Umbaumaßnahmen fit für die Zukunft. Das dürfte bald auch dem arg gebeutelten Aktienkurs wieder auf die Sprünge helfen.