Die Energieversorger E.on und RWE zählen nicht gerade zu den Lieblingen der Analysten. Auch die US-Bank Merrill Lynch kommt bei ihrer neuesten Einschätzung der Aktien der beiden DAX-Konzerne zu keinem positiven Fazit. Vor allem RWE kommt schlecht weg.
Merrill Lynch hat die Aktien von E.on und RWE im Rahmen einer Branchenstudie unter die Lupe genommen. Gerade bei RWE reiht sich die Großbank in die Reihe der skeptischen Analysten ein. Analyst Christopher Kuplent bestätigte sein "Underperform"-Votum für den DAX-Konzern. Das Kursziel lautet weiter 27 Euro.
Vorsicht angebracht
Im Vorfeld der Berichtssaison der europäischen Versorger sei Kuplent Vorsicht angebracht. Die Unternehmensausblicke für 2012 sowie 2013 dürften bestätigen, dass der Sektor insgesamt nicht mehr wächst. Nach einem enttäuschenden dritten Quartal und mehrfach gesenkten Schätzungen sollte es bei den Resultaten für 2011 aber kaum noch Überraschungen geben.
Vage Ausblicke zu erwarten
Das Umfeld für die beiden deutschen Versorger ist laut Kuplent 2012 herausfordernd. Die Ausblicke dürften wegen der Unsicherheiten über mögliche Beteiligungsverkäufe sowie der Verluste im Gasgeschäft vage ausfallen. Ganz so düster wie bei RWE fällt Kuplents Votum allerdings nicht aus. Sein Rating für E.on lautet "Neutral", das Kursziel 18,50 Euro.
Lieber E.on als RWE
DER AKTIONÄR ist für E.on ebenfalls zuversichtlicher als für RWE, sieht aber ein deutlich höheres Kursziel von 22 Euro. Mit dem geplanten Stellenabbau und der fortschreitenden Umstrukturierung macht sich der deutsche Branchenprimus fit für die herausfordernde Zukunft. Darüber hinaus hat sich die zeitweise sehr angespannte charttechnische Lage wieder aufgelockert. Ein Stopp bei 13 Euro sichert das Investment nach unten ab. RWE bleibt eine Halteposition.