Nach der Abspaltung der Tochtergesellschaften Uniper und Innogy sind die DAX-Versorger E.on und RWE zuletzt unter Druck geraten. Am Dienstag führen die beiden Titel den deutschen Leitindex aber an. In einer Branchenstudie hat die französische Großbank Société Générale die beiden Konzerne genauer unter die Lupe genommen.
Vor der Entscheidung der Bundesregierung über das weitere Vorgehen beim Atomausstieg hat Analyst Lüder Schumacher die Lage bei den Versorgern analysiert. Erste Details, wonach die Energiekonzerne mehr als 23 Milliarden Euro in einen Fonds einzahlen sollen, seien bereits durchgesickert. Angesichts des genannten Zinssatzes für eine Streckung der Zahlungen bis 2026 von 4,58 Prozent dürften die Unternehmen das Geld sofort überweisen. Grundsätzlich sei es sehr positiv, wenn dieses Thema demnächst vom Tisch sei.
Für RWE bleibt Schumacher insgesamt optimistisch. Die Einstufung lautet „Buy“ mit einem Kursziel von 18,10 Euro. Skeptischer ist der Experte für die weitere Entwicklung bei E.on. Hier lautet sein fairer Wert 6,60 Euro und das Votum „Hold“. Anleger müssen aber bedenken, dass die Risiken durch den Atomausstieg bei beiden Konzernen weiterhin groß sind. Wie hoch die Kosten für den Rückbau letztlich sind, steht nach wie vor in den Sternen.
Finger weg
Das Kursplus am Dienstag sollte Anleger nicht irritieren. Sowohl RWE als auch E.on bleiben unattraktiv. Hohe Risiken, schwache Bilanzen und das trübe Chartbild sprechen gegen einen Einstieg. Anleger, die sich im Versorger-Sektor engagieren wollen, sollten eher Innogy auf die Watchlist setzen. Die RWE-Tochter profitert vom verlässlichen Netzgeschäft und dem zukunftsträchtigen Geschäft mit den Erneuerbaren Energien und muss keine Atomrisiken tragen. Zudem winkt eine attraktive und stabile Dividende.
(Mit Material von dpa-AFX)
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