Die Wende von der Wende ist derzeit eines der am heißesten diskutierten Themen in Deutschland. Doch auch in Brüssel wird lautstark über die Reform der deutschen Energiewende debattiert. E.on, RWE und Co erhalten dabei erneut Unterstützung aus Brüssel.
EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) hat die hohen Energiepreise in Deutschland kritisiert. "Es gibt kaum ein Land, in dem der staatliche Anteil am Strompreis so hoch ist", sagte er am Samstag in Neunkirchen beim Landestag der Jungen Union Saar. Der deutsche Strompreis werde "nicht von der Energiepolitik, nicht von der Umweltpolitik bestimmt, sondern von der Haushaltspolitik". Mit Blick auf die Verhandlungen für eine große Koalition in Berlin forderte Oettinger eine "kluge Generalrevision des deutschen Energierechts".
Mit Maß und Ziel agieren
Oettinger plädierte für einen Ausbau erneuerbarer Energien mit Maß und Ziel. Er rate von dem in Deutschland bestehenden "Schweinsgalopp zu immer mehr Photovoltaik und Wind dringend ab". Diese Energieformen seien erst dann wertvoll, wenn man Strom speichern könne. Dies erfordere Forschung und Entwicklung, "und das braucht zehn Jahre oder mehr". Die Reihenfolge der Energiewende müsse deshalb lauten: "Erst die Leitungen und die Speicherung, und dann der Ausbau."
E.on bleibt ein Kauf
Die Aufforderung mit Maß und Ziel zu agieren dürfte bei E.on und RWE gut ankommen. Schließlich leiden sie massiv unter der ausufernden Förderung für Erneuerbare Energien. DER AKTIONÄR sieht unter den deutschen Versorgern weiter E.on besser aufgestellt als RWE. Die Aktie des Branchenprimus bleibt auf dem aktuellen Niveau ein klarer Kauf.