Die Energieversorger E.on und RWE zählen seit Langem zu den Sorgenkindern im DAX. Am Freitag werden die beiden Werte erneut von skeptischen Analystenstudien getroffen. Im schwachen Marktumfeld kann sich allerdings vor allem E.on dennoch behaupten und zählt zu den stärksten Werten. Der ersehnte Ausbruch lässt allerdings weiterhin auf sich warten.
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufungen für RWE und E.on auf „Sell“ belassen. Die Differenz zwischen Öl- und Gaspreisen sei laut Analyst Alberto Gandolfi zuletzt im Vergleich mit dem Vorjahr um 50 Prozent gestiegen, was Gefahren für die Ergebnisse einiger Versorger berge.
E.on stark getroffen
Laut Gandolfini bringt diese Differenz für Eon mit die größten Risiken mit sich, da der Konzern sich noch nicht komplett von der Ölpreisindexierung seiner Gaspreise gelöst habe. Der Experte schätzt, dass diese Entwicklung den Gewinn je Aktie des Versorgers im kommenden Jahr um etwa vier Prozent drücken könnte.
Unüberwindbar
Der E.on-Chart ist für Anleger nach wie vor zum Verzweifeln. Der massive Widerstand bei 14,50 Euro kann nach wie vor nicht überwunden werden. Der langfristige Seitwärtstrend setzt sich fort. Neues Potenzial würde erst durch einen Ausbruch über diese Marke freigesetzt.
Keine Gefahr
RWE ist laut dem UBS-Experten hingegen der einzige Versorger in Europa, der seinen Gaseinkauf vollständig auf der Basis von Gaspreisen und damit ohne Ölpreisindexierung neuverhandelt habe. Die steigende Preisdifferenz bringe daher für mindestens 24 Monate keine Gefahr mit sich.
Obwohl die RWE-Aktie nach wie vor im Bereich der 30-Euro-Marke notiert, ist ein nachhaltiger Ausbruch über das Jahreshoch bei 30,73 Euro unwahrscheinlich. Sollte der Kurs nach unten drehen, wartet eine wichtige Unterstützung bei 26,00 Euro.
Vorteil E.on
DER AKTIONÄR sieht E.on nach wie vor stärker aufgestellt als RWE. Für die Energiewende ist E.on besser positioniert. Deshalb hat die Aktie für die Zukunft mehr Potenzial. Investierte Anleger bleiben dabei. Ein Neueinstieg bietet sich allerdings erst an, wenn die 14,50-Euro-Marke nachhaltig überwunden wird.
(Mit Material von dpa-AFX)