Der DAX befindet sich auf Rekordfahrt, die Papiere von RWE und E.on stehen jedoch weiter unter Druck. Grund für die jüngsten Kursverluste ist ein Entscheid des Europäischen Gerichtshofes (EuGH), wonach die Brennelementesteuer nicht gegen EU-Recht verstößt. Nun hat auch noch das Analysehaus Kepler Cheuvreux noch die negative Einstufung für die beiden Versorgeraktien bestätigt.
Laut Aussagen des Generalanwalts des EuGH zu der Brennelementesteuer ist es wahrscheinlicher, dass RWE und E.on die bisher bezahlte Atomsteuer in Milliardenhöhe nicht zurückerhalten. Die beiden Unternehmen wollten das Geld unter anderem zum Abbau der hohen Schulden nutzen. Die Steuer soll in Deutschland bis 2016 gelten. Analyst Ingo Becker von Kepler Cheuvreux betonte in seiner jüngsten Studie die negativen Effekte der sogenannten Atomsteuer für die beiden Energieaktien. Er stuft RWE und E.on daher weiterhin mit „Reduce“ und einem fairen Wert von 20 und 12 Euro ein.
Finger weg
DER AKTIONÄR sieht sich in den in Ausgabe 07/2015 ausgesprochenen Verkaufsempfehlungen für die beiden Titel bestätigt. RWE scheint immer noch keine Vision zu haben, wie man sich in Zeiten der Energiewende aufstellen soll. Eine Reihe ungelöster Probleme und die anhaltend trüben Perspektiven sprechen klar gegen ein Investment. Auf den E.on-Papieren lastet die Ungewissheit, wie der Konzern in einigen Jahren aussehen wird.
(Mit Material von dpa-AFX)