Einige Banken haben E.on und Lufthansa mit Strafzinsen auf kurzfristige Guthaben gedroht. Die beiden DAX-Konzerne bestätigten am Samstag einen entsprechenden Bericht der "Wirtschaftswoche". Ein Lufthansa-Sprecher sagte in Frankfurt, die Negativzinsen seien für Sichteinlagen in Aussicht gestellt, aber noch von keiner Bank realisiert worden. Auch dem Energieriesen E.on wurden solche Zinsen nach eigenen Angaben angekündigt. "Bisher haben wir diese aber vermeiden können, indem wir andere Banken gewählt, die Laufzeiten verlängert haben oder auf alternative Geldanlagen ausgewichen sind", sagte ein Sprecher dem Magazin. Grund ist die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Das kurzfristige Parken von größeren Summen der Unternehmen rechnet sich für die Banken nicht.
Gewinne zum Wochenauftakt
Derweil notieren beide Aktien am Montag im Plus. Die Deutsche Lufthansa ist nach einem Gewinnsprung des britischen Billigfliegers Easyjet mit einem Plus von 2,4 Prozent auf 12,12 Euro sogar einer der Top-Gewinner im DAX. Charttechnisch ist die Aktie allerdings nach wie vor extrem angeschlagen. Anleger sollten derzeit nicht ins fallende Messer greifen, sondern vorerst an der Seitenlinie bleiben.
Etwas besser sieht die Lage nach einer langen Durststrecke bei der E.on-Aktie aus. Das Papier notiert zum Wochenauftakt ebenfalls im Plus und legt 0,9 Prozent auf 14,15 Euro zu. Zuletzt hat die Aktie erfolgreich die 200-Tage-Linie, die bei 13,95 Euro verläuft getestet und seitdem wieder den Weg nach oben eingeschlagen. Gelingt nun auch der Ausbruch über die 90-Tage-Linie bei 14,33 Euro, wäre dies ein weiteres positives Signal und ein baldiger Test des Jahreshochs bei 15,37 Euro sehr wahrscheinlich. Auch das US-Analysehaus Bernstein Research ist optimistisch, was die weitere Entwicklung von E.on angeht. Die Experten stufen das Papier mit „Outperform“ und einem Kursziel von 17 Euro ein. Analystin Cosma Panzacchi zählt den Konzern in einer Branchenstudie zur "Euro League", während sie den Wettbewerber RWE allerdings indes zur "Champions League" zählt.
(Mit Material von dpa-AFX)