Die Aktien der Versorger haben sich im schwachen Marktumfeld der vergangenen Tage gut behauptet. Als defensive Investment rücken E.on, Innogy und Co wieder vermehrt in den Fokus. Ziel der beiden grünen Versorger ist nun eine starke Position in der neuen Energiewelt. Bei der Elektromobilität soll ein erstes Zeichen gesetzt werden.
Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur hatte zuletzt Kritik an den Versorgern hervorgerufen. Daraus ging hervor, dass die Konzerne, die kräftig die Werbetrommel für E-Autos rühren, in den eigenen Fuhrparks nach wie vor kaum auf Stromer zurückgreifen. Dies soll sich nun aber ändern.
E-Mobilität im Fokus
Innogy hat bekannt gegeben, dass innerhalb von vier Jahren alle Dienstwagen auf Elektro- und Hybridmodelle umgestellt werden. „Damit haben wir den Startschuss für das neue E-Mobility-Zeitalter bei Innogy gegeben“, kommentierte Firmenchef Peter Terium den Schritt. E.on plant ebenfalls den Umstieg. Der DAX-Konzern will sich aber noch nicht auf einen Zeitraum festlegen. Vor allem bei Nutzfahrzeugen würden die Modelle den eigenen Ansprüchen noch nicht genügen.
Beim Aufbau der E-Mobilität kommt den Versorgern eine Schlüsselrolle zu. Ein Durchbruch wird nur mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur möglich sein. E.on, Innogy und Co. sollen diese aufbauen. Das Zögern der Konzerne wegen der hohen Kosten bei bislang geringen Erträgen soll nun ein Ende haben. „Wir wollen als Innogy beim Thema Elektromobilität nicht nur vorne mitfahren. Wir wollen der führende Lösungsanbieter in Europa und den USA werden. Wir stehen für Elektromobilität“, so Terium.
Favorit Innogy
Der Durchbruch der E-Autos würde den Versorgern eine starke neue Einnahmequelle bescheren. Auch wenn es noch ein weiter Weg ist: Die Umstellung der eigenen Flotte ist ein starkes Zeichen, dass der Prozess jetzt Tempo aufnehmen soll. Bei E.on hat sich das Bild zuletzt bereits wieder verbessert. Die Kapitalerhöhung wurde überraschend gut weggesteckt. Zudem hält sich die Übernahmefantasie in der Branche. Investierte Anleger bleiben dabei. Favorit in der Branche ist aber nach wie vor die Dividendenperle (4,7 Prozent Rendite) Innogy. Das Kursziel lautet 42 Euro.